Gewitter

Mindestens zwei Todesopfer: So wütete Sturmtief Ziros über Berlin und Brandenburg

Die Berliner Feuerwehr musste am Montagabend im gesamten Hauptstadtgebiet ausrücken. Sturmtief Ziros verursachte Schäden in den Straßen und im öffentlichen Nahverkehr Berlins.

Schaden durch Sturmtief Ziros in der Prinzregentenstraße
Schaden durch Sturmtief Ziros in der PrinzregentenstraßeMarkus Wächter/Berliner Zeitung

Sturmtief Ziros hat in ganz Berlin Schäden angerichtet. Die Berliner Feuerwehr musste nach eigenen Angaben zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Die Stadt sei flächendeckend betroffen, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe ein „erhöhtes Einsatzgeschehen“. Dabei ist eine Person In Hakenfelde in Spandau durch einen herabstürzenden Baum ums Leben gekommen, wie der Tagesspiegel berichtete. Die Feuerwehr sprach davon, dass eine Person noch vor Eintreffen der Feuerwehr starb, nachdem ein Baum auf ihr fahrendes Auto fiel.

Eine weitere Person starb durch das Gewitter in Schönwalde im Brandenburger Havelland, als auf einer Landstraße ebenfalls ein Baum auf ein Auto stürzte.

Mindestens drei Menschen wurden zudem in Berlin lebensbedrohlich verletzt. Nach Angaben der Feuerwehr wurde eine Radfahrerin auf der Clayallee im Berliner Westen von einem Baum getroffen und lebensbedrohlich verletzt. In Spandau stürzte ein Baum auf ein Auto und verletzte eine Person ebenfalls lebensbedrohlich. Eine weiter Person wurde demnach im Waldgebiet im Ortsteil Tegel durch herabstürzende Äste lebensbedrohlich verletzt. Alle drei wurden in Krankenhäuser gebracht, teilte die Feuerwehr weiter mit. Es habe zahlreiche weitere Einsatzfahrten zu verletzten Personen gegeben.

Keine Schwerpunktbereiche bei Feuerwehreinsätzen

Insgesamt gab es nach Angaben der Berliner Feuerwehr mehr als 500 Alarmierungen bis 20.30. „Dadurch befand sich die Berliner Feuerwehr im ‚Ausnahmezustand Wetter‘“, hieß es. Zusätzlich zur Berliner Feuerwehr waren den Angaben zufolge auch elf Freiwillige Feuerwehren im Einsatz. Es habe keine Schwerpunktbereiche bei den Einsätzen gegeben.

Demnach wurden vor allem abgebrochene Äste, umgestürzte Bäume sowie los Bauteile gemeldet. Die Berliner Zeitung erreichten unter anderem Bilder von umgeknickten Bäumen in der Prinzregentenstraße im Bezirk Tempelhof-Schöneberg sowie in der Breite Straße im Bezirk Mitte. Zwischenzeitlich wurde in Berlin eine Windgeschwindigkeit von 108 Kilometern pro Stunde gemessen.

Sturmschäden in Berlin Mitte
Sturmschäden in Berlin MitteBLZ

Zugverkehr zwischen Berlin und Hamburg temporär gesperrt

Zudem war der öffentliche Nahverkehr stark durch den Sturm und seine Folgen beeinträchtigt. Die S-Bahn Berlin musste zeitweise den kompletten Verkehr in der Hauptstadt einstellen. Zudem kam es zu Störungen auf den U-Bahn-Linien, den Buslinien sowie den Tram-Strecken der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG).

Auch die Fernverkehrsstrecke der Deutschen Bahn zwischen Berlin und Hamburg musste für mehrere Stunden gesperrt werden. Grund war ein umgestürzter Baum, teilte die Deutsche Bahn am frühen Abend mit. Nachdem der Baum von der Strecke geräumt wurde, konnte ein erster Zug wieder abfahren, sagte ein Bahnsprecher. Allerdings komme es weiterhin zu Verspätungen. Fernzüge werden laut dem Sprecher aber nicht mehr über Stendal in Sachsen-Anhalt umgeleitet.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor starken Gewittern, orkanartigen Böen und maximalen Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern gewarnt. Die höchste Windgeschwindigkeit wurde laut DWD am frühen Abend in Brandenburg an der Havel, westlich von Berlin, gemessen. Dort waren es 105 Kilometer pro Stunde.

Sturmschäden in Berlin Mitte
Sturmschäden in Berlin MitteBLZ

In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, es habe umgeknickte Bäume am Schlossplatz im Bezirk Mitte gegeben. Die Bilder stammten aus der Breite Straße in Mitte. Wir entschuldigen uns für diesen Fehler.