Justiz

14-Jährige am Schlachtensee vergewaltigt: Haupttäter zu drei Jahren Haft verurteilt

Im Sommer 2023 feierten Jugendliche am Berliner Schlachtensee. In einem Gebüsch missbrauchten zwei junge Männer eine 14-Jährige. Nun verkündete das Landgericht ein Urteil.

Der 18-jährige Mittäter versteckt im Gerichtssaal sein Gesicht hinter einem Aktenordner. Er wurde zu neun Monaten auf Bewährung verurteilt. 
Der 18-jährige Mittäter versteckt im Gerichtssaal sein Gesicht hinter einem Aktenordner. Er wurde zu neun Monaten auf Bewährung verurteilt. Pressefoto Wagner

Zwei junge Männer sind rund acht Monate nach der Vergewaltigung einer 14-Jährigen am Schlachtensee in Berlin-Zehlendorf verurteilt worden. Gegen einen 19-Jährigen verhängte das Landgericht Berlin eine Jugendstrafe von drei Jahren, wie eine Gerichtssprecherin am Montag sagte. Wegen Fluchtgefahr ordnete das Gericht an, dass der junge Mann in Untersuchungshaft bleibt.

Ein mitangeklagter 18-Jähriger erhielt wegen des sexuellen Übergriffs eine Bewährungsstrafe von neun Monaten. Als Auflagen muss er an einem sozialen Training teilnehmen und 60 Stunden Freizeitarbeit ableisten. Zudem müssen die beiden Verurteilten dem Opfer zusammen 5000 Euro Schmerzensgeld zahlen.

Vergewaltigung: Staatsanwaltschaft forderte zweijährige Bewährungsstrafe

Bei dem Prozess vor einer Jugendstrafkammer war über viele Abschnitte unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt worden. Wie nun bekannt wurde, hat das Gericht bereits am 13. Februar sein Urteil gesprochen. Es ist noch nicht rechtskräftig. Das Gericht ging im Fall des 19-Jährigen mit der Strafe deutlich über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus. Diese hatte nach Angaben der Gerichtssprecherin eine zweijährige Bewährungsstrafe beantragt.

Laut Urteil haben die jungen Männer die damals 14-Jährige am 9. Juni 2023 am Schlachtensee missbraucht. Die Jugendliche hatte dort zunächst mit etwa 80 jungen Leuten gefeiert. Freundinnen fanden das Mädchen später blutend im Gebüsch.

Im Ermittlungsverfahren durchsuchten Polizisten Mitte Juli in den Stadtteilen Schöneberg, Tempelhof und Zehlendorf Wohnungen und beschlagnahmten Datenträger. Der 19-Jährige befindet sich seit dem 10. August in Untersuchungshaft. Im Fall des 18-Jährigen wurde wegen der Lebensumstände keine Fluchtgefahr gesehen.

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