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Bericht: USA schieben Flugzeug voller Iraner nach Teheran ab

Die USA haben erstmals seit Jahren rund 100 Iraner direkt nach Teheran abgeschoben. Der Schritt markiert eine seltene Kooperation mit Iran - trotz massiver Menschenrechtsprobleme dort.

Ein Flugzeug mit Migranten hebt ab.
Ein Flugzeug mit Migranten hebt ab.Ariana Cubillos/AP/dpa

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat rund 100 iranische Migranten in ihr Heimatland abgeschoben. Ein von den USA gechartertes Flugzeug startete am Montagabend aus Louisiana und sollte am Dienstag über Katar in Iran landen, berichtete die New York Times unter Berufung auf zwei iranische Regierungsvertreter und einen US-Beamten.

Nach Angaben der Zeitung ist es die bislang deutlichste Maßnahme der Trump-Administration, Migranten auch in Länder mit schwerwiegenden Menschenrechtsproblemen zurückzuschicken. Iran verfolgt seit Jahren Frauenrechtsaktivistinnen, Oppositionelle, Journalistinnen, Anwälte, religiöse Minderheiten sowie Mitglieder der LGBTQ-Gemeinschaft.

Deutlich größere Dimension als frühere Abschiebungen

Laut den iranischen Regierungsvertretern handelte es sich um Männer und Frauen, teils Paare. Einige hatten der Ausreise nach Monaten in US-Haft zugestimmt, andere nicht. In fast allen Fällen waren Asylanträge abgelehnt worden oder ein Verfahren stand noch aus.

In den vergangenen Jahren hatten immer mehr Iraner die US-Südgrenze überquert und dort politisches oder religiöses Asyl beantragt. Jahrzehntelang galt das Land für sie als Zufluchtsort. 2024 wurden etwas mehr als zwei Dutzend Iraner mit kommerziellen Flügen abgeschoben – damals schon der höchste Stand seit Jahren. Der nun erfolgte Charterflug mit rund 100 Personen stellt jedoch eine deutliche Ausweitung dar.

Der jetzt organisierte Flug gilt als seltenes Beispiel für Kooperation zwischen Washington und Teheran. Nach Angaben eines iranischen Regierungsvertreters koordinierte das Außenministerium in Teheran die Rückführung. Den Betroffenen sei zugesichert worden, dass sie keine Probleme zu befürchten hätten. Gleichwohl seien viele enttäuscht oder verängstigt, hieß es.

Die Abschiebung fällt in eine Zeit, in der Iran unter einer schweren Wirtschaftskrise leidet. Neben Inflation, Arbeitslosigkeit sowie Strom- und Wasserausfällen belastet das Land seit Samstag die Rückkehr internationaler Sanktionen des UN-Sicherheitsrats.