Nach einem Flugzeugunglück nahe dem US-Hauptstadtflughafen in Washington, gehen die US-Behörden nicht von Überlebenden aus. Der Feuerwehr-Chef von Washington, John Donnelly, hat am Donnerstagmorgen Ortszeit bestätigt, dass die Einsatzkräfte von einer Rettungsaktion zu einer Bergungsaktion übergegangen seien. „Wir glauben nicht, dass es Überlebende nach dem Unglück gibt. Wir haben 27 Menschen aus dem Flugzeug und einen aus dem Hubschrauber geborgen“, fügte er hinzu.
Am Mittwoch war eine Passagiermaschine in der Luft mit einem US-Militärhelikopter kollidiert. Demnach handelte es sich um eine Maschine des Typs Bombardier CRJ700 von American Airlines, der aus dem Bundesstaat Kansas gekommen sei. Die Airline erklärte gegenüber dem Sender CNN, an Bord hätten sich 60 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder befunden. Nach Angaben der Feuerwehr stürzte das Flugzeug in den Potomac River, der sich durch Washington DC schlängelt.
An Bord der Passagiermaschine waren mehrere Eiskunstläufer, Trainer sowie deren Angehörige. Sie seien auf der Rückreise von einem Trainingslager gewesen, das im Rahmen der nationalen Meisterschaften in Wichita im US-Bundesstaat Kansas stattgefunden habe, hieß es in einer Verbandsmitteilung, aus der von mehreren Medien zitiert wurde.
Aus Russland wurde zudem berichtet, dass zwei Ex-Weltmeister zu den Passagieren des Unglücksfluges gehört haben. Dabei handelt es sich um Ewgenja Schischkowa und Wadim Naumow, die seit vielen Jahren als Trainer in den USA arbeiten. Der Sprecher von Wladimir Putin sagte, Moskau versuche, die Berichte zu bestätigen. „Schlechte Nachrichten aus Washington heute“, so Dmitri Peskow. „Wir bedauern und kondolieren den Familien und Freunden derjenigen unserer Mitbürger, die bei diesem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind.“
Flugzeugabsturz in Washington: Unklar, ob es Überlebende gibt
Während einer Pressekonferenz sagte John Donnelly, der Chef der Feuerwehr von Washington, dass es unklar sei, ob es Überlebende gebe. Die Einsatzbedingungen seien „extrem hart“. Starker Wind, Kälte und das trübe Wasser des Flusses behinderten die Suche der Feuerwehrtaucher. „Wir werden den Stand der Rettungsaktion am Morgen neu bewerten, wenn wir ein besseres Bild davon haben“, fügte Donnelly hinzu.
Bei dem Helikopter handelte es sich um einen Sikorsky UH-60 Black Hawk, der Medienberichten zufolge auf einem Übungsflug war. „Wir können bestätigen, dass es sich bei dem Flugzeug, das in den heutigen Vorfall verwickelt war, um einen UH-60-Hubschrauber der Armee aus Fort Belvoir, Virginia, handelt. Wir arbeiten mit den örtlichen Behörden zusammen und werden weitere Informationen bereitstellen, sobald sie verfügbar sind“, heißt es in einer Erklärung des Pentagon.
US-Medien: Keine Hinweise auf Terrorismus
Die Bundespolizei FBI teilte nach Angaben des Senders NBC News mit, es gebe keine Hinweise auf Kriminalität oder Terrorismus. In einer Erklärung ihrer Außenstelle in Washington erklärte die Behörde, sie unterstütze die örtlichen Behörden.
Zudem verbreiteten sich auf der Internetplattform X Videos, die ein großer Feuerball am dunklen Himmel zeigen. Ein Augenzeuge sagte gegenüber US-Medien, er habe etwas am Himmel gesehen, das wie eine „weiße Fackel“ aussah. „Wir dachten, es seien Sternschnuppen“, sagte er und fügte hinzu, dass er sich nicht viel dabei gedacht habe, bis er sah, wie die Rettungskräfte am Ort des Unglücks ankamen.
BREAKING: Footage of air collision over Washington DC pic.twitter.com/GIqRAaPaC3
— The Spectator Index (@spectatorindex) January 30, 2025
Trump äußert Unverständnis für Hergang von Flugzeugunglück
US-Präsident Donald Trump hat Unverständnis darüber geäußert, wie es zum Flugzeugunglück über der Hauptstadt Washington kommen konnte. „Das Flugzeug war auf einer perfekten und routinemäßigen Anfluglinie zum Flughafen“, schrieb Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social, nachdem eine Passagiermaschine mit 64 Menschen an Bord beim Landeanflug mit einem US-Militärhelikopter kollidiert war.
„Der Hubschrauber flog über einen längeren Zeitraum direkt auf das Flugzeug zu. Es ist eine klare Nacht, die Lichter des Flugzeugs leuchteten, warum flog der Hubschrauber nicht hoch oder runter oder drehte ab“, setzte der Präsident fort. Trump fragte auch, warum der Kontrollturm dem Hubschrauber nicht gesagt habe, was er tun soll, anstatt zu fragen, ob die Besatzung das Flugzeug gesehen habe. „Das ist eine schlimme Situation, die so aussieht, als hätte sie verhindert werden müssen. NICHT GUT!!!“
Flughafen nach Kollision gesperrt
Der Ronald Reagan Washington National Airport war nach dem Absturz am Mittwochabend (Ortszeit) gesperrt worden. „Alle Starts und Landungen wurden am DCA gestoppt“, erklärte der Flughafen auf der Plattform X. Das Terminal bleibe zunächst geöffnet. Man werde zeitnah weitere Informationen bereitstellen. Das teilten die zuständige Feuerwehr und der Ronald Reagan Washington National Airport mit. (mit dpa)
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