Internationales

US-Vizepräsident JD Vance: „Deutschland tötet sich selbst“ – Kritik an Migrationspolitik

US-Vizepräsident JD Vance wettert erneut gegen Europa: „Meinungseinschränkung“ und scharfe Kritik an Deutschland.

US-Vizepräsident JD Vance hat für Europa harte Worte parat.
US-Vizepräsident JD Vance hat für Europa harte Worte parat.Jeff Kowalsky/AFP

Mit dem zweiten Amtsantritt von Donald Trump im Weißen Haus hat sich die Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und Europa drastisch verändert. Zwischen der Ukraine und Zöllen stehen die transatlantischen Verhältnisse auf dem Spiel. Neben Trump sorgt auch sein Vizepräsident JD Vance mit seiner euroskeptischen Haltung für Aufruhr im Alten Kontinent.

Seine äußerst kritische Rede auf der Münchener Sicherheitskonferenz setzte zuletzt ein klares Zeichen: Es sei an der Zeit, dass Europa seine eigenen Fehler erkenne. In einem Interview mit Fox News äußerte sich Vance am Donnerstag zu den transatlantischen Beziehungen. „Ja, die Europäer ärgern mich manchmal, und wir haben oft Meinungsverschiedenheiten, aber Europa ist auch die Wiege der westlichen Zivilisation“, sagte Vance.

Die Vereinigten Staaten stammen aus Europa, so der Vizepräsident weiter. Die kulturellen und religiösen Verbindungen seien trotz unterschiedlicher politischer Ansichten nach wie vor stark. „Aber Europa riskiert, gerade einen gesellschaftlichen Suizid zu begehen“, sagte Vance. Zu viele EU-Mitgliedstaaten seien, unter anderem, nicht in der Lage, ihre eigenen Grenzen zu schützen. Zudem sei ein Mechanismus der Zensur von Meinungsfreiheit entstanden, fügte er hinzu. Besonders die Einschränkung des öffentlichen Diskurses habe dazu beigetragen, dass Trump und einige europäische Führer gewählt wurden, so Vance.

„Ich möchte, dass Europa ein wichtiger Verbündeter der USA bleibt“, sagte der Vizepräsident weiter. Dafür müsse der Alte Kontinent jedoch beginnen, die eigenen Bürger und die eigene Souveränität wieder zu respektieren. Amerika könne dies nicht für Europa übernehmen, so Vance. Danach sprach er direkt Deutschland an und kritisierte die Handhabung der Migrationskrise.

JD Vance: „Ich liebe Deutschland“

„In Deutschland sind Millionen von Einwanderern aus Ländern gekommen, die kulturell völlig inkompatibel mit dem Land sind“, sagte Vance. Es sei seiner Ansicht nach irrelevant, was der Vizepräsident darüber denke: „Deutschland hätte sich selbst getötet.“ Der 40-Jährige hoffe jedoch, dass es nicht zu diesem Punkt komme, weil er Deutschland „liebe“.

„Freunde können miteinander reden“, antwortete Vance auf eine Frage von Laura Ingraham, die ihm vorwarf, Europa und die USA auseinanderzutreiben. Dafür müsse sich der Alte Kontinent jedoch anders einstellen, besonders in Bezug auf das Thema Meinungsfreiheit.

Schließlich sprach Vance über den Eklat im Weißen Haus vor zwei Wochen, als er und Trump während einer Pressekonferenz den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj scharf kritisierten und ihm vorwarfen, den Krieg in der Ukraine nicht beenden zu wollen. „Es war nicht geplant“, sagte Vance und lachte laut. „Ich wollte nur einem Journalisten antworten, aber nach meiner Antwort reagierte Selenskyj frustriert, und so nahm alles seinen Lauf.“