Polizei ermittelt

Auto kracht in Brandenburger Tor: Toter Mann nach Unfall in Mercedes gefunden

Am bekanntesten Wahrzeichen Berlins kommt es mitten in der Nacht zu einem tödlichen Vorfall. Ein Auto rast gegen eine Säule des Bauwerks. Das ist zu den Hintergründen bekannt.

in zerstörter Pkw liegt zwischen zwei Säulen des Brandenburger Tors. Ein Auto ist gegen eine Säule des Brandenburger Tors in Berlin gefahren.
in zerstörter Pkw liegt zwischen zwei Säulen des Brandenburger Tors. Ein Auto ist gegen eine Säule des Brandenburger Tors in Berlin gefahren.dpa/Annette Riedl

Ein Mercedes ist in der Nacht zu Montag gegen eine Säule des Brandenburger Tors in der Berliner Innenstadt gerast. In dem Wagen hätten Feuerwehrleute einen toten Mann gefunden, sagte ein Polizeisprecher der Berliner Zeitung. Außer ihm habe zum Zeitpunkt des Zusammenpralls höchstwahrscheinlich niemand in dem Auto gesessen. „Weitere Personen kamen nach ersten Erkenntnissen nicht zu Schaden“, teilte die Polizei später über Twitter mit. Ein Sprecher bestätigte am Mittag, dass es sich bei dem verunfallten Fahrer um einen 26-jährigen Mann handelt, der in Polen geboren wurde und eine Postadresse in Berlin hat. Sein Auto hatte zudem ein polnisches Kennzeichen. Ob der Mann auch in Berlin wohnte, ist noch unbekannt.

Der schwarze Mercedes mit Stufenheck war nach Polizeiangaben am Sonntagabend gegen 23.30 Uhr von der zentralen Prachtstraße Unter den Linden aus östlicher Richtung kommend kurz vor dem Brandenburger Tor erst mit dem rechten Vorderrad gegen einen Bordstein geprallt. Der Reifen verlor daraufhin Luft. Der Wagen steuerte dann nach links und prallte ungebremst gegen die zweite Säule von rechts. Das stark beschädigte Fahrzeug kam verkeilt zwischen zwei Säulen des Tores zum Stehen.

An den massiven Säulen entstanden schwarze Spuren und kleinere Absplitterungen. Auch eine schwarze Flüssigkeit, vermutlich Öl aus dem Motor des Autos, war am Brandenburger Tor zu sehen. Überall lagen Trümmer, Autoteile und ein abgerissenes Rad verstreut herum. 

26-Jähriger rast in Brandenburger Tor: Vermutlich kein Autorennen

Zeugen berichten, dass das Fahrzeug mit sehr hoher Geschwindigkeit mit der Säule kollidierte. Die Polizei sprach am Nachmittag von weit über 100 km/h. Ein Notfallsanitäter eines zufällig in der Nähe befindlichen Rettungswagens versuchte noch Erste Hilfe zu leisten, musste diese jedoch abbrechen, als der Wagen zu qualmen begann. Der Mann sei bei Eintreffen der Feuerwehrleute schon tot gewesen und mit mehreren Einsatzkräften aus dem Auto befreit worden, so ein Polizeisprecher. Die Hintergründe würden noch ermittelt.

Die Ermittler prüfen, ob es sich um Suizid, einen medizinischen Notfall, wie einen epileptischen Anfall, handeln könnte oder ob das Unglück eine andere Ursache hat. „Wir schließen zur Stunde nichts aus“, sagte der Polizeisprecher. 

Die Leiche des Fahrers soll obduziert werden.Die Polizei hoffte so auch auf Erkenntnisse,  ob Alkohol oder Drogen im Spiel waren. Hinweise auf ein Autorennen oder eine kriminelle Raserei des Fahrers sollen nach Zeugenaussagen nicht vorliegen, sagte ein Polizeisprecher.

Das Auto war in Polen zugelassen, allerdings nicht auf den Fahrer, der es aber nutzen durfte. Familienangehörige des jungen Mannes konnten zunächst noch nicht befragt werden, weil sie unter Schock stünden und betreut werden müssten, so der Sprecher.

Polizei: Ermittler sichern Spuren am Brandenburger Tor in Berlin

Nach Angaben der Feuerwehr waren 30 Einsatzkräfte vor Ort. Um das zerstörte Auto herum wurde ein Sichtschutz errichtet.

Ermittler bei der Spurensicherung am Brandenburger Tor
Ermittler bei der Spurensicherung am Brandenburger Tordpa/Annette Riedl

Ermittler sicherten Spuren am Ort des Vorfalls auf dem Pariser Platz im Bezirk Mitte. Gegen 7 Uhr war der Polizeieinsatz abgeschlossen. Das Auto wurde geborgen. Das Brandenburger Tor ist wieder für Fußgänger freigegeben. Im Lauf des Tages wurde die Säule oberflächlich etwas gereinigt. Eine Restauratorin begutachtete die Schäden.

Hilfe-Nummern
Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:

Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

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Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de

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