Eine Mehrheit der Deutschen (52 Prozent) sieht in Russland eine Bedrohung für Deutschland und wünscht sich laut einer Umfrage der Körber-Stiftung mehr internationale Zurückhaltung. Demnach lehnen 68 Prozent der Bevölkerung eine militärische Führungsrolle Deutschlands in Europa ab, wie die Stiftung am Montag in Hamburg mitteilte. „Die von Bundeskanzler Scholz ausgerufene Zeitenwende ist in den Köpfen der Deutschen noch nicht angekommen“, so Nora Müller, Leiterin des Bereichs Internationale Politik der Körber-Stiftung, zur Umfrage „The Berlin Pulse“.
Trotz der „massiven Verschlechterung des sicherheitspolitischen Umfelds“ durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine setze eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger nach wie vor auf Zurückhaltung „vor allem im militärischen Bereich“, hieß es. Aktuell befürchten viele Deutsche eine Ausweitung des Krieges: Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) sorgen sich vor einem russischen Atomschlag, 80 Prozent vor einer Ausweitung des Krieges auf das Nato-Bündnisgebiet.
Fast drei Viertel sehen in Russland eine Bedrohung für Deutschland
Fast drei Viertel (72 Prozent) der Befragten sehen laut Körber-Stiftung in Russland eine militärische Bedrohung für Deutschlands Sicherheit. Gefragt nach den derzeit größten Herausforderungen für die deutsche Außenpolitik, werde die Ukraine mit 45 Prozent am häufigsten und die Energiekrise mit 20 Prozent am zweithäufigsten genannt. Dabei seien 60 Prozent der Befragten der Ansicht, dass in Europa derzeit nicht genug getan werde, um unabhängig von russischen Energielieferungen zu werden, hieß es.



