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Umbenennung in Wedding: Nettelbeckplatz heißt künftig Martha-Ndumbe-Platz

Ein zentraler Platz in Berlin-Wedding wird ab diesem Samstag einen neuen Namen tragen. Der Martha-Ndumbe-Platz wird mit einem Festakt eingeweiht.

Der Nettelbeckplatz heißt künftig Martha-Ndumbe-Platz
Der Nettelbeckplatz heißt künftig Martha-Ndumbe-PlatzJürgen Ritter/ Imago

In Berlin-Mitte findet an diesem Samstag eine weitere feierliche Umbenennung eines Platzes statt. Der Nettelbeckplatz im Wedding wird künftig den Namen Martha-Ndumbe-Platz tragen. Am Samstagnachmittag findet die offizielle Feier statt. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Mitte hatte den neuen Namen am 23. Januar beschlossen.

Der Namensfindung für den Martha-Ndumbe-Platz war „ein bislang einzigartiger Prozess“ vorausgegangen, wie das Bezirksamt mitteilte. Demnach wurden mehr als 500 Vorschläge für den neuen Namen aus der Bevölkerung gesammelt. Eine Kommission aus Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Initiativen und Institutionen aus der Nachbarschaft hatten anschließend drei Favoriten ausgewählt – über die entscheid schließlich die BVV.

Martha Ndumbe wurde 1902 in Berlin geboren und starb 1945 nachdem sie ein Jahr zuvor in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert worden war. „Mit der Benennung wird an die Opfer rassistischer Gewalt erinnert und eine bislang marginalisierte Biografie sichtbar gemacht“, teilte der Bezirk weiter mit.

Bei dem bisherigen Namensgeber handelte es sich um Joachim Nettelbeck, der zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert Obersteuermann auf Versklavungsschiffen war. „Da er als Wegbereiter und Verfechter von Kolonialismus, Sklaverei und rassistisch-imperialistischen Ideologien gilt, erfüllt der Name die Kriterien für eine Umbenennung nach den Ausführungsvorschriften zum Berliner Straßengesetz“, begründete