Ukraine

Selenskyj: Getreideexporte per Schiff starten „in den nächsten Tagen“

Der ukrainische Präsident kündigt einen baldigen Start der Getreideexporte übers Schwarze Meer an. Zuvor hatte Russland zugesagt, seine Hafenblockaden zu beenden.

Wolodymyr Selenskyj (Bildmitte), Präsident der Ukraine, besucht einen Hafen in Chornomork.
Wolodymyr Selenskyj (Bildmitte), Präsident der Ukraine, besucht einen Hafen in Chornomork.Ukrainian Presidential Press Offics/Uncredited

In der ukrainischen Hafenstadt Tschornomorsk ist ein erstes Frachtschiff mit Getreide für den Export beladen worden. „Auf unserer Seite ist alles bereit. (...) Wir warten auf das Signal der Türkei und der UN, dass es losgehen kann“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitag laut einer Erklärung des Präsidialamtes. Selenskyj zeigte sich gemeinsam mit den Botschaftern der G7-Staaten im Hafen.

„Es ist das erste Schiff, das seit Kriegsbeginn beladen wird“, sagte er. Auf Videoaufnahmen war ein türkisches Frachtschiff namens Polarnet zu sehen. „Es ist wichtig für uns, dass die Ukraine weiterhin eine Garantin der globalen Lebensmittelsicherheit bleibt“, sagte er. Der Export könne „in den nächsten Tagen“ beginnen.

25 Millionen Tonnen Getreide sind blockiert

In der vergangenen Woche hatten die Ukraine und Russland sich auf ein von der Türkei und den Vereinten Nationen vermitteltes Abkommen zum Getreideexport geeinigt. Seitdem hat bereits ein Koordinationszentrum in Istanbul eröffnet, das die Einhaltung des Getreide-Abkommens überwachen soll.

Die Ukraine und Russland verpflichten sich darin, sichere Korridore für die Frachtschiffe auf dem Schwarzen Meer zu respektieren und dort auf militärische Aktivitäten zu verzichten. Die Frachtschiffe sollen beim Aus- und Einlaufen aus den Häfen von ukrainischen Militärbooten begleitet werden. Bei Ankunft und Abfahrt in Istanbul sollen sie zudem auf Waffen inspiziert werden.

In den ukrainischen Häfen sind bis zu 25 Millionen Tonnen Getreide wegen des Krieges blockiert. Die Ukraine zählt zu den weltgrößten Exporteuren von Weizen und anderem Getreide. Die Exportblockade betrifft insbesondere Entwicklungsländer, die stark von Importen aus Russland und der Ukraine abhängig sind. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar sind in vielen Ländern die Preise für Grundnahrungsmittel explodiert.