Der Tschetschenen-Führer und kürzlich ernannter Generaloberst der russischen Streitkräfte, Ramsan Kadyrow, hat den Rückzug russischer Truppen aus der ukrainischen Region Cherson gelobt. In seinem Telegram-Kanal sprach er davon, dass „tausend Soldaten aus einer faktischen Umzingelung gerettet“ wurden.
Die russischen Streitkräfte hatten sich am Mittwoch unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven aus der Hauptstadt und weiteren Gebieten der besetzten Region Cherson zurückgezogen. Der Rückzug ist ein herber Verlust für Russland. Mit Cherson verliert Russland im Süden die Kontrolle über die einzige ukrainische Gebietshauptstadt, die es seit Beginn des Angriffskriegs Ende Februar eroberte.
Kadyrow kritisiert Entscheidungen des Kreml
Ukrainische Soldaten waren am Mittwoch langsam in Richtung Cherson vorgerückt und hatten nach eigenen Angaben die Ortschaften Prawdino und Kalinowskoje befreit, die in den vergangenen Tagen schwer umkämpft waren.
Trotzdem hält Kadyrow den Abzug für die richtige Entscheidung. Der neue Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine, Sergej Surowikin habe eine „schwere, aber richtige Entscheidung zwischen sinnlosen Opfern für lautstarke Erklärungen und der Rettung unbezahlbarer Soldatenleben“ getroffen.
Weniger zufrieden scheint der Generaloberst allerdings mit den Entscheidungen aus dem Kreml. „Jeder wusste, dass Cherson von den ersten Tagen der Sonderoperation an ein schwieriges Schlachtfeld war“, so Kadyrow weiter in seinem Telegram-Kanal. Er frage sich warum der Schritt erst jetzt erfolgt sei. Surowikin aber habe weitsichtig gehandelt und seine Soldaten nun in eine vorteilhaftere strategische Position gebracht. Es gebe keinen Grund, von einer „Aufgabe“ Chersons zu sprechen.



