Nach der Evakuierung der letzten Zivilisten aus dem von russischen Truppen belagerten Asow-Stahlwerk in der Hafenstadt Mariupol haben die dort verschanzten ukrainischen Kämpfer einen eindringlichen Hilferuf gesendet. Er könne nur noch auf ein Wunder hoffen, schrieb der Kommandeur der 36. Marineinfanteriebrigade, Serhij Wolynskyj, am Samstag bei Facebook. „Darauf, dass höhere Kräfte eine Lösung für unsere Rettung finden!“
Mariupol ist seit Wochen praktisch vollständig unter russischer Kontrolle. Ukrainische Truppen sind rund 100 Kilometer entfernt und nicht in der Lage, den verbliebenen Soldaten in der zu großen Teilen zerstörten Stadt zu helfen.
Drei ukrainische Soldaten bei Evakuierung getötet
Übereinstimmenden Angaben aus Kiew und Moskau zufolge wurden am Samstag die letzten Frauen und Kinder sowie ältere Zivilisten vom Werksgelände in Sicherheit gebracht. Im Zuge der Evakuierung seien drei ukrainische Soldaten getötet und sechs verwundet worden, schrieb Wolynskyj nun. Beobachter gehen davon aus, dass russische Truppen das Asow-Stahlwerk nun so schnell wie möglich einnehmen wollen, um die vollständige Eroberung Mariupols verkünden zu können.



