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Ukraine-Krieg: Bisher sechs Tote nach Drohnenangriffen

Die ukrainische Hauptstadt Kiew wurde am Montagmorgen erneut von Explosionen erschüttert. Auch Angriffe auf Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa wurden gemeldet.

Sanitäter helfen einer verletzten Frau nach dem Beschuss von Gebäuden durch eine Drohne.
Sanitäter helfen einer verletzten Frau nach dem Beschuss von Gebäuden durch eine Drohne.AFP/Efrem Lukatsky

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Montagmorgen erneut von Explosionen erschüttert worden. Genau eine Woche nach schweren russischen Luftangriffen waren in der Stadt mehrere Explosionen zu hören. Kurz zuvor hatten Sirenen Luftalarm verkündet.

Der erste Drohnenangriff passierte demnach um 7 Uhr Ortszeit (6 Uhr MEZ). Etwa eine Stunde später folgte der zweite Angriff mit zwei Explosionen. Auch in anderen Orten der Ukraine gab es am Montag Angriffe. Nach Behördenangaben wurden landesweit mindestens sechs Menschen getötet. Nach Angriffen auf wichtige Infrastruktur in drei ukrainischen Regionen waren Hunderte Städte und Dörfer ohne Strom. 

Laut Bürgermeister Vitali Klitschko traf eine der Explosionen den Kiewer Innenstadtbezirk Schewtschenkiwskyj. Klitschko rief die Bevölkerung auf, in den Luftschutzräumen zu bleiben.  

Explosionen auch in Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa

Andrij Jermak, Leiter des Büros von Präsident Selenskyj, sagte laut BBC, die Angriffe seien mit sogenannten Kamikaze-Drohnen geschehen. „Die Russen glauben, das werde ihnen helfen, aber es zeigt nur ihre Verzweiflung“, wird Jermak von der Nachrichtenagentur AFP zitiert.

Russland hat am Montagmorgen neben der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach örtlichen Behördenangaben auch andere Regionen im Land beschossen. Berichte über Explosionen gab es aus den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa. Kremlnahe russische Militärblogger berichteten von einem Beschuss insbesondere der Energieinfrastruktur des Landes. Solche Attacken hatte Kremlchef Wladimir Putin angekündigt.

Selenskyj: Die ganze Ukraine wird mit Kamikaze-Drohnen und Raketen attackiert

Präsident Wolodymyr Selenskyj rief seine Landsleute zum Durchhalten auf. „Die ganze Nacht und den ganzen Morgen terrorisiert der Feind die Zivilbevölkerung. Die gesamte Ukraine wird mit Kamikaze-Drohnen und Raketen angegriffen“, schrieb er in den Online-Netzwerken. „Der Feind kann unsere Städte angreifen, aber er wird uns nicht brechen können.“

Präsidialamtsleiter Jermak erklärte, die Ukraine brauche „mehr Luftverteidigungssysteme, und zwar so schnell wie möglich“. Er forderte „mehr Waffen, um den Himmel zu verteidigen und den Feind zu zerstören“.

Schwere Kämpfe auch in Charkiw, Donezk und Cherson

Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, gab es in der Nacht zu Montag schwere Kämpfe in der Ostukraine. Betroffen waren die Gebiete Charkiw, Donezk und Cherson. Die schwersten Kämpfe hätten nördlich von Bachmut stattgefunden, schreibt der ukrainische Militärexperte Oleh Schdanow im Internet.

Am Montag vergangener Woche hatte die russische Armee Kiew und zahlreiche weitere Städte der Ukraine angegriffen. Dabei wurden mindestens 19 Menschen getötet und 105 weitere verletzt. Nach russischen Behauptungen waren die massiven Angriffe, die vor allem Infrastruktur zur Energieversorgung, aber auch zivile Ziele trafen, die Antwort auf die Explosion auf der Krim-Brücke, für die Russland den ukrainischen Geheimdienst verantwortlich macht. Nach Angaben des ukrainischen Nachrichtendienstes handelt es sich bei dieser Darstellung um russische Propaganda.