Ukrainekrieg

Russland meldet: Ukrainische Offensive in Kursk abgewehrt

Das Verteidigungsministerium in Moskau gibt an, eine Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte in der russischen Region Kursk abgewehrt zu haben.

ARCHIV: Ukrainische Soldaten fahren auf einem gepanzerten Fahrzeug an der russisch-ukrainischen Grenze.
ARCHIV: Ukrainische Soldaten fahren auf einem gepanzerten Fahrzeug an der russisch-ukrainischen Grenze.Evgeniy Maloletka/dpa

Das russische Verteidigungsministerium hat eigenen Angaben zufolge zwei ukrainische Gegenangriffe in der russischen Region Kursk abgewehrt. Wie Moskau mitteilte, hatte das ukrainische Militär die Offensive mit dem Ziel durchgeführt, „den Vormarsch der russischen Truppen in Richtung Kursk zu stoppen“. Die russische Armee habe die Angriffsgruppe zurückgeschlagen und zwei Panzer und sieben gepanzerte Kampffahrzeuge zerstört, so das Verteidigungsministerium.

„Die Angriffsgruppe der ukrainischen Armee wurde durch die Artillerie und die Luftwaffe besiegt“, hieß es in der Erklärung weiter. „Die Operation zur Zerstörung der Einheiten der ukrainischen Armee dauert an.“

Zuvor hatten mehrere russische Medien über den Beginn einer neuen Gegenoffensive nordöstlich von Sudscha in der russischen Grenzregion berichtet. Das ukrainische Zentrum für die Bekämpfung von Desinformation bestätigte ebenfalls den Beginn der Offensive. „Die Russen in Kursk sind sehr besorgt, weil sie aus mehreren Richtungen angegriffen wurden und dies für sie überraschend kam. Die Verteidigungskräfte arbeiten“, sagte der Leiter des Zentrums, Andrej Kowalenko, am Sonntagmorgen.

Leiter des Präsidialamts der Ukraine: „Russland bekommt, was es verdient“

Auch der Leiter des Büros des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, schrieb auf der Internetplattform Telegram: „Gute Nachrichten, Russland bekommt, was es verdient.“

Dabei bezog er sich vermutlich auf Selenskyjs Behauptung, dass Russland bei Kämpfen mit den ukrainischen Streitkräften in Kursk schwere Verluste erlitten habe. „Bei Kämpfen heute und gestern allein im Umkreis der Ortschaft Machnowka im Gebiet Kursk hat die russische Armee ein Infanteriebataillon nordkoreanischer Soldaten und russischer Fallschirmjäger verloren“, sagte der ukrainische Präsident in seiner abendlichen Videobotschaft am Samstag. Die Angaben nicht unabhängig überprüfbar.

Ukrainische Offensive in Kursk überrascht Russland

Die russischen Truppen scheinen von der neuen Offensive überrascht worden zu sein. „Die Offensive begann von Sudscha aus in Richtung Bolschoj Soldatskoje, obwohl wir diese Richtung als die vom Feind am schwierigsten einzuschätzende betrachteten“, berichtete der russische Korrespondent Roman Alekhin. „Das Gebiet wird von einer starken elektronischen Kriegsführung abgedeckt, es fliegt überhaupt nichts“, schrieb ein anderer. Schwere Kämpfe seien im Gange.

Die ukrainische Armee hatte erstmals im August vergangenen Jahres eine Offensive in der russischen Grenzregion Kursk gestartet. Die Truppen Kiews eroberten dabei mehrere hundert Quadratkilometer Land. Kurz vor Weihnachten meldete die Ukraine, dass die russischen Streitkräfte in Richtung Sudscha, in der Grenzregion Kursk, vorrücken. Das russische Verteidigungsministerium hat sich zu den jüngsten Entwicklungen nicht geäußert. (mit dpa, AFP)