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Online-Dienst X: Baerbock-Parodie-Account muss als Satire gekennzeichnet werden

Schon mehr als 50.000 folgen dem Satire-Account über die Außenministerin. Damit es nicht zur Verwechslung kommt, musst der Kanal seinen Namen ändern.

Aufgrund von Verwechslungsgefahr muss der Parodie-Account über die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) als Satire gekennzeichnet werden.
Aufgrund von Verwechslungsgefahr muss der Parodie-Account über die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) als Satire gekennzeichnet werden.Uwe Anspach/dpa

Achtung Verwechslungsgefahr: Auf dem Online-Nachrichtendienst X, der früher Twitter hieß, sorgt der Satire-Kanal @baerbockpress für Aufsehen. Wie die Berliner Zeitung berichtete, ging das Auswärtige Amt wegen Verwechslungsgefahr gegen den Twitter-Account vor. Der Grund: Der Kanal parodiert die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und sehe dem Profil der Grünen-Politikerin sehr ähnlich. Selbst das Profilfoto ist das gleiche.

Wie das Nachrichtenportal n-tv am Montag berichtete, muss der satirische Account nun ausdrücklich als Parodie gekennzeichnet werden. Dadurch sollen Verwechslungen mit den Tweets des offiziellen Kanals der Außenministerin vermieden werden.

Die Namensänderung wurde bereits vorgenommen. Seit Montag steht in großen Buchstaben „Parodie“ in dem Profil, das nun den Namen „Außenministerin Parody Annalena Baerbock“ trägt. Am Montagnachmittag (18 Uhr) hatte der Parodie-Account mehr als 53.000 Followerinnen und Follower. Dazu wurde am Montag ein Tweet veröffentlicht, der sich bei den 50.000 Followern bedankt. Seit Ende Juli gibt es auch einen Parodiekanal des Wirtschaftsministers Robert Habeck (ebenfalls Grüne) auf X.

Wie ein Ministeriumssprecher am Montag in Berlin sagte, sah der Account @baerbockpress auf der Timeline der Nutzerinnen und Nutzer de facto identisch aus wie der offizielle Account der Außenministerin. Das sei insbesondere dann der Fall gewesen, wenn ein ausländischer Vertreter kommentiert oder auf die Außenministerin direkt geantwortet wurde.

Außenamt meldete Satire-Account wegen Verwechslungsgefahr bei Twitter/X

Schon am 28. Juli hatte das Ministerium Elon Musks X auf die Verwechslungsgefahr hingewiesen. Zuvor hatte der Account einen Tweet des beim Putsch im Niger gestürzten Außenministers retweetet und mit den Worten kommentiert: „Salut, salut. Je suis Annalena. Vive la démocratie!“ (Deutsch: „Hallo, hallo. Ich bin Annalena. Es lebe die Demokratie“). Es folgten weitere satirische Tweets, darunter die angebliche Ankunft Baerbocks im Niger, um mit den putschenden Militärs zu verhandeln.

Das Ministerium befürchtete laut Sprecher außenpolitischen Schaden, gerade wenn in eine sich zuspitzende Krise hinein getwittert werde. Satire zu erkennen falle gerade nicht-muttersprachlichen Nutzerinnen und Nutzern schwerer als Muttersprachlern. Zugleich betonte er, „Parodie hat seinen festen Platz in unserer Demokratie.“ Personen des öffentlichen Lebens könnten und müssten das aushalten. Das gelte natürlich auch für die Außenministerin.