Nahost

„Ratte im Bunker“: Irans Führer auf der Flucht – Trump kennt das Versteck

Donald Trump behauptet, den Aufenthaltsort von Irans geistlichem Führer Ayatollah Chamenei zu kennen. Oppositionsführer Reza Pahlavi spricht von einem Regime kurz vor dem Zusammenbruch.

Teheran: Irans geistliches Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei
Teheran: Irans geistliches Oberhaupt Ajatollah Ali ChameneiVahid Salemi/AP/dpa

Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump kennen die Vereinigten Staaten das Versteck von Irans geistlichem Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei. „Wir wissen genau, wo der sogenannte ‚Oberste Anführer‘ sich versteckt“, schrieb Trump am Dienstag in seinem Onlinedienst Truth Social. Es gebe aber „zumindest vorerst“ keine Absicht, ihn zu töten. Man wolle keine Raketen auf Zivilisten oder amerikanische Soldaten abfeuern. Er warnte aber auch: „Unsere Geduld ist am Ende“. In einem weiteren Post rief Trump den Iran zur „bedingungslosen Kapitulation“ auf.

Der iranische Oppositionspolitiker Reza Pahlavi kündigte eine baldige Wende an. Auf der Plattform X schrieb der Sohn des letzten Schahs: „Die Islamische Republik steht vor dem Zusammenbruch.“ Es gebe bereits viele Überläufer, die sich bereits gemeldet hätten. „Wir sehen einen Anführer, der sich jetzt in einem Bunker versteckt, wie eine Ratte“, sagt Pahlavi in einem veröffentlichten Video.

Man sei vorbereitet, das Land in eine neue Phase zu führen: „Wenn es soweit ist, haben wir einen Plan, unser Land durch den Übergang zu leiten.“ Pahlavi steht symbolisch für den säkularen Widerstand gegen das iranische Mullah-Regime. Seit Jahren lebt er im Exil in den USA und tritt für ein demokratisches, laizistisches Iran ohne das herrschende theokratische System ein.

Trump: „Wir haben die Kontrolle über Irans Himmel“

Trump behauptete zudem auf seiner Plattorm, der Luftraum über dem Iran sei vollständig unter Kontrolle westlicher Kräfte. „Wir haben jetzt die vollständige und totale Kontrolle über den Himmel über dem Iran.“ Unklar blieb zunächst, wen Trump mit „wir“ meinte. Die US-Regierung hat wiederholt betont, nicht aktiv an Angriffen gegen den Iran beteiligt zu sein, sondern ausschließlich an der Verteidigung Israels mitzuwirken.

Trump lobte in seinem Beitrag die Überlegenheit US-amerikanischer Militärausrüstung. Zwar verfüge der Iran über „reichlich“ Luftverteidigungssysteme, doch niemand produziere bessere Technik „als die guten alten USA“.

Netanjahu: Trump ist Irans „Feind Nummer eins“

Einen Tag zuvor hatte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu von „voller Luftüberlegenheit im Himmel über Teheran“ gesprochen. Netanjahu erklärte in seinem ersten Interview seit Beginn des Krieges gegen den Iran, Teheran habe Trump als „Feind Nummer eins“ identifiziert und aktiv an dessen Ermordung gearbeitet. Gegenüber dem US-Sender Fox News sagte Netanjahu, der Iran habe in Trump eine zentrale Bedrohung für sein Atomprogramm gesehen. „Sie wollen ihn töten“, so Netanjahu. Trump sei ein entschlossener Gegner des iranischen Regimes.

Trump war am Montagabend vorzeitig vom G7-Gipfel in Kanada nach Washington zurückgekehrt. Als Grund nannte er die angespannte Lage im Nahen Osten. Israel hatte am Freitag einen massiven Luftschlag gegen iranische Atomanlagen und Militärstützpunkte gestartet, bei dem zahlreiche ranghohe Kommandeure getötet wurden. Der Iran reagierte mit Raketen- und Drohnenangriffen auf israelisches Gebiet.