US-Präsident Donald Trump hat nach dem eskalierten Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus eine Erklärung abgegeben. Auf seiner Onlineplattform Truth Social schrieb er: „Wir hatten heute ein sehr bedeutsames Treffen im Weißen Haus. Wir haben viel gelernt, was ohne Gespräche unter solchem Feuer und Druck nie verstanden werden könnte.“
Es sei erstaunlich, was durch Emotionen zum Vorschein kommen kann, so Trump, der dann hinzufügte: „Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Präsident Selenskyj nicht bereit für Frieden ist, wenn Amerika beteiligt ist, weil er glaubt, dass unsere Beteiligung ihm einen großen Vorteil bei den Verhandlungen verschafft“. Doch Trump wolle laut eigenen Aussagen keinen Vorteil, sondern Frieden. Selenskyj habe die Vereinigten Staaten von Amerika in ihrem geschätzten Oval Office respektlos behandelt. „Er kann wiederkommen, wenn er bereit für Frieden ist.“
Selenskyj verließ das Weiße Haus nach dem Eklat vorzeitig. Wie auf Fernsehbildern zu sehen war, stieg er in ein vor dem Westflügel geparktes Auto und fuhr in diesem davon. Anschließend schrieb er auf der Onlineplattform X: „Danke, Amerika, danke für Ihre Unterstützung, danke für diesen Besuch. Danke, @POTUS, Kongress und amerikanisches Volk. Die Ukraine braucht einen gerechten und dauerhaften Frieden, und genau dafür arbeiten wir.“
Thank you America, thank you for your support, thank you for this visit. Thank you @POTUS, Congress, and the American people.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) February 28, 2025
Ukraine needs just and lasting peace, and we are working exactly for that.
Eklat im Weißen Haus: Was sagte Trump zu Selenskyj?
Bei dem mit Spannung erwarteten Treffen, bei dem Selenskyj ein Rohstoffabkommen unterzeichnen sollte, kam es zu einem hitzigen Wortgefecht, das schließlich eskalierte. Laut Reportern im Raum waren Selenskyj, US-Vizepräsident JD Vance und Trump in eine Reihe angespannter Wortwechsel verwickelt. Vance warf Selenskyj demnach „Respektlosigkeit“ vor. Trump mischte sich in die Debatte zwischen Selenskyj und Vance ein und sagte zu seinem Gast: „Sie sollten uns dankbar sein.“
Trump sagte dann, der ukrainische Präsident setze das Leben von Millionen Menschen aufs Spiel und fügte hinzu: „Sie riskieren einen Dritten Weltkrieg“. Das Treffen ging zunächst angespannt weiter. Trump sagte zu Selenskyj, er sei nicht „sehr dankbar“ und „das wird großartiges Fernsehen“. Trump sagte, während Selenskyj versuchte, zu erklären, dass er sehr dankbar sei: „Dummer Präsident, wir haben euch 350 Milliarden Dollar und Waffen gegeben [...]“.
Trump erhöhte daraufhin den Druck auf den ukrainischen Präsidenten: „Entweder Sie machen einen Deal oder wir sind raus.“ Laut Trump habe die Ukraine nicht genug Truppen, weshalb sie auf Hilfe angewiesen seien. Die Ukraine stecke in großen Schwierigkeiten, sie könne diesen Krieg nicht gewissen, so Trump. Er machte deutlich, dass immer mehr Menschen sterben und er nicht genug Soldaten habe.
Selenskyj will keine Kompromisse mit Putin eingehen - Trump aber schon
Trump hatte zuvor gesagt, es wäre großartig, wenn er und Selenskyj den Ukrainekrieg beenden könnten. Der US-Präsident machte deutlich, dass eine Waffenruhe mit Russland „ziemlich nahe“ sei. Die Ukraine werde dabei jedoch „Kompromisse“ machen müssen. Selenskyj sagte seinerseits, er wolle keine Kompromisse mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.
