US-Präsident Donald Trump hat den designierten Bürgermeister von New York, Zohran Mamdani, im Weißen Haus empfangen und sich überraschend versöhnlich gezeigt. Im Wahlkampf hatte Trump den linken Demokraten noch als „einhundert-prozentigen kommunistischen Irren“ beschimpft. Nach dem ersten persönlichen Treffen im Oval Office sprach er nun von einem „wirklich guten“ und „sehr produktiven“ Gespräch und nannte Mamdani eine „sehr rationale Person“.
Vor laufenden Kameras lobte Trump Mamdanis Wahlkampf und sagte: „Du hast die Chance, etwas Großartiges zu schaffen.“ Er erklärte sogar, er wäre offenbar bereit, unter Mamdani wieder in New York zu leben. „Ja, absolut. Besonders nach dem Treffen“, sagte Trump. Man stimme in mehr Punkten überein, als er erwartet habe. „Ich werde ihn wirklich anfeuern“, sagte der Präsident laut NBC News.
Mamdani, der sein Amt am 1. Januar 2026 antritt, sprach von einem „produktiven“ Austausch und sagte, man habe sich auf gemeinsame Ziele für New York konzentriert – insbesondere auf die hohen Lebenshaltungskosten. Diskutiert worden seien Mieten, Lebensmittelpreise und Energiekosten. „Wir leben in der reichsten Stadt der Geschichte, und trotzdem kann sich jeder Fünfte nicht einmal eine U-Bahn-Fahrkarte für 2,90 US-Dollar leisten“, sagte Mamdani.
Annäherung im Ton, Distanz in der Sache
Trump erklärte, der Erfolg Mamdanis liege auch in seinem eigenen Interesse. „Je besser er es macht, desto glücklicher bin ich“, sagte er. Parteigrenzen spielten dabei keine Rolle. Die US-Regierung werde helfen, New York sicherer und wirtschaftlich stärker zu machen.
Trotz der demonstrativen Harmonie wurden Differenzen sichtbar. Im Wahlkampf hatte Mamdani Trump als „Faschisten“ bezeichnet, Trump ihn als Extremisten. Im Oval Office spielte Trump die früheren Beleidigungen herunter. Als Mamdani nach seiner bisherigen Wortwahl gefragt wurde, unterbrach der Präsident scherzhaft: „Du kannst einfach Ja sagen. Das ist einfacher, als es zu erklären“.
Streitpunkt Migration und Sicherheit
Auch in der Migrationspolitik bleiben Spannungen möglich. In New York gibt es Sorgen über mögliche härtere Maßnahmen der Einwanderungsbehörde ICE. Trump erklärte, man müsse „bekannte Mörder und Drogenhändler“ aus der Stadt entfernen. Mamdani betonte dagegen, er wolle die Sicherheit erhöhen, ohne Migranten pauschal zu kriminalisieren.
Mamdani hatte bei der Wahl unter anderem den von Trump unterstützten Ex-Gouverneur Andrew Cuomo besiegt. Berichten zufolge wählten zehn Prozent der Trump-Wähler in New York City bei der Bürgermeisterwahl Mamdani - ein Punkt, den Trump selbst öffentlich ansprach.
Auch innerhalb der Republikanischen Partei stieß Trumps Ton auf Kritik. Die rechtsextreme Aktivistin Laura Loomer und die republikanische Abgeordnete Elise Stefanik warfen dem Präsidenten vor, Mamdani zu hofieren. New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul begrüßte hingegen Trumps Distanzierung von islamfeindlichen Angriffen auf Mamdani.

