Drohender Handelskrieg

Trump droht weiteren Ländern mit Strafzöllen von bis zu 30 Prozent – ein Überblick

US-Präsident Donald Trump hat den nächsten Schub an Briefen mit Zollbestimmungen gegen andere Länder zum 1. August bekanntgemacht. Die Europäische Union war zunächst nicht darunter.

US-Präsident Donald Trump
US-Präsident Donald TrumpJim Watson/AFP

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch weiteren sieben Ländern mit Strafzöllen von bis zu 30 Prozent auf Exporte in die USA gedroht. Betroffen sind die Philippinen, Sri Lanka, Moldau, Brunei, Algerien, Libyen und Irak. Die neuen Zölle sollen ab dem 1. August greifen – sofern keine Einigung in bilateralen Verhandlungen erzielt wird. Die Länder seien per Briefe informiert worden. Die Europäische Union war zunächst nicht darunter.

Trump begründete die Maßnahme mit bestehenden Handelsdefiziten und Hindernissen für den Export amerikanischer Waren. Länder, die amerikanische Produkte blockierten, müssten künftig mit höheren Zöllen auf ihre eigenen Exporte rechnen, so Trump. Staaten, die US-Güter stärker kaufen oder ihre Produktion in die USA verlagern, könnten die Abgaben hingegen vermeiden.

Importvolumen gering – politische Signalwirkung groß

Insgesamt belief sich das Importvolumen aus den betroffenen Ländern laut US-Handelsministerium im Vorjahr auf rund 29 Milliarden Dollar – weniger als ein Prozent des gesamten US-Warenimports. Dennoch sendet die Maßnahme ein weiteres deutliches Signal an die Handelspartner der USA. Für Brasilien kündigte Trump zudem eine baldige Entscheidung über die Höhe künftiger Zölle an.

Die neuen Drohungen sind Teil von Trumps Strategie sogenannter „Reziprozitätszölle“, mit denen er seit April auf vermeintlich unfaire Handelspraktiken anderer Länder reagiert. Bislang wurden 21 entsprechende Briefe an Staats- und Regierungschefs verschickt – weitere könnten folgen. Die Frist für den Abschluss neuer Handelsabkommen wurde am Montag auf den 1. August verlängert.

Das ist der aktuelle Stand mit Start 1. August:
  • Japan: 25 Prozent
  • Südkorea: 25 Prozent
  • Malaysia: 25 Prozent
  • Kasachstan: 25 Prozent
  • Südafrika: 30 Prozent
  • Laos: 40 Prozent
  • Myanmar: 40 Prozent
  • Tunesien: 25 Prozent
  • Bosnien und Herzegowina: 30 Prozent
  • Indonesien: 32 Prozent
  • Bangladesch: 35 Prozent
  • Serbien: 35 Prozent
  • Kambodscha: 36 Prozent
  • Thailand: 36 Prozent
  • Libyen: 30 Prozent
  • Irak: 30 Prozent
  • Algerien: 30 Prozent
  • Moldau: 25 Prozent
  • Philippinen: 20 Prozent
  • Brunei: 25 Prozent
  • Sri Lanka: 30 Prozent