Der Trailerpark in Berlin-Karlshorst ist dem Bezirksamt Lichtenberg schon länger ein Dorn im Auge. Wegen illegalen Stromerwerbs und Sicherheitsbedenken hat die Stromnetz Berlin GmbH am Mittwoch auf dem Grundstück des Hönower Wiesenwegs 24/25 den Strom abgestellt. Das teilte das Bezirksamt mit. Der Strom werde so lange abgeschaltet, bis der Eigentümer der Fläche das Problem behoben hat.
„Dass Menschen durch die Zustände im sogenannten Trailerparks hier im Hönower Wiesenweg gelinde gesagt in schwierigen Umständen leben, bewegt uns im Bezirksamt schon lange“, sagte der Bezirksstadtrat Kevin Hönicke (SPD). Derzeit sei eine Notfallstromversorgung eingerichtet. Die Bezirks-, Gesundheits- und Jugendämter sowie das Technische Hilfswerk seien vor Ort und unterstützten die Bewohner des Trailerparks.
PM von @BaLichtenberg
— Kevin Hönicke (@KevinHoenicke) September 27, 2023
Aktuelle Entwicklungen am Hönower Wiesenweg 24/ 25
Auf dem Grundstück des Hönower Wiesenwegs 24/ 25, 10318 Berlin-Karlshorst hat die Stromnetz Berlin GmbH am Mittwoch, 27. September 2023 den Strom abgestellt. Dies geschah nach eigenen Angaben
Trailerpark in Karlshorst: Mieter zahlen 500 Euro monatlich
„Der Eigentümer steht ganz klar in der Verantwortung, illegales Vorgehen zu verhindern und sich um die Menschen, die er dort angesiedelt hat, entsprechend zu kümmern“, teilte Hönicke auch auf X (früher Twitter) mit. „Wir haben Menschen rausgeholt, er (der Eigentümer, Anm. d. Red.) hat neue reingeholt. Dadurch haben wir einen Drehtüreffekt“, sagte Hönicke dem RBB.
In dem Trailerpark sind zurzeit 220 Menschen gemeldet, darunter 14 Kinder, teilte das Bezirksamt auf Anfrage der Berliner Zeitung mit. Wie viele Menschen tatsächlich in den Containern leben, ist jedoch nicht bekannt. „Das Wohnen dort ist nicht erlaubt“, sagte eine Sprecherin des Amtes. „Der Besitzer des Grundstücks forciert das Wohnen und nimmt Miete ein. Dabei gibt es keine Wohngenehmigung.“ Für ein Zimmer zahlen die Mieterinnen und Mieter 500 bis 600 Euro monatlich.
„Wer möchte, kann sich natürlich auch woanders unterbringen lassen“, sagte die Amtssprecherin auf Anfrage. Der Bezirk würde dabei helfen, eine alternative Unterkunft für die Menschen zu finden. „Die meisten Leute wollen das aber nicht in Anspruch nehmen.“
Eigentümer des Trailerparks besitzt noch weitere Grundstücke
Schon im April dieses Jahres versuchte der Bezirk, die Fläche zu erwerben – bislang ohne Erfolg. „Welchen Kaufpreis fordern Sie für die Fläche, sodass wir über einen Abkauf der Fläche nachdenken könnten?“, schrieb Hönicke in einer E-Mail an den Grundstückseigentümer Ulrich Ziegler im April.
Das Amt hat Ziegler bis Mai 2024 eine Frist gesetzt. Bis dann muss die Fläche geräumt werden. Ziegler gehören noch weitere Grundstücke im Nachbarbezirk Treptow-Köpenick. Seine „alternativ-sozialen Wohnprojekte“, wie er sie nennt, befinden sich in den Straßen Adlergestell 552–552A und Moosstraße 56–58. Auch hier gibt es seit längerem Aufforderungen zur Räumung.


