Nach dem tödlichen Verkehrsunfall am Mittwochabend auf der Hermannstraße, haben Behörden die Identität des getöteten 67-jährigen Mannes bekannt gegeben. Wie das Kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit am Freitag mitteilte, handelt es sich bei dem Toten um den Kurden Sait T., der nach dem türkischen EM-Spiel in Neukölln von einem Auto erfasst und getötet wurde. An der Unfallstelle legten Trauernde zahlreiche Blumen nieder und zündeten Kerzen an. An einer Laterne wurde ein Plakat mit den Worten „schnelle Autos töten“ befestigt, um auf die Gefahren durch Raserei für den Straßenverkehr hinzuweisen.
Der Unfall entfachte eine dabei auch wieder die Diskussion über die Vermietungspraxis hochmotorisierter Autos in Berlin. Der Unfallwagen soll einer Schöneberger Firma gehören, die schon seit längerem im Visier der Berliner Polizei ist.

Zeugen leisteten Erste Hilfe: Sait T. verstirbt noch am Unfallort
Am späten Mittwochabend soll ein 26-Jähriger in einem gemieteten Mercedes AMG SL63 mit überhöhter Geschwindigkeit auf der Hermannstraße in Richtung Karl-Marx-Straße gerast sein, als er Sait T. frontal erfasste. Der 67-Jährige versuchte noch, dem Wagen auszuweichen, wurde jedoch angefahren, etwa 20 Meter durch die Luft geschleudert und blieb lebensbedrohlich verletzt auf der Fahrbahn liegen. Zeugen leisteten Erste Hilfe und riefen umgehend Polizei und Feuerwehr, doch für den Mann kam jede Hilfe zu spät – er verstarb noch am Unfallort. Der mutmaßliche Täter flüchtete erst, stellte sich allerdings rund eine Stunde später der Polizei.
Als der Unfall passierte, bewegten sich auf der Hermannstraße Hunderte Fußballfans, die zu Fuß und in Autokorsos den EM-Sieg der türkischen Mannschaft gegen Tschechien und den Einzug ins Achtelfinale feierten. Die Polizei schließt nicht aus, dass der Fahrer des Mercedes an den Jubelfeiern teilgenommen hatte. Nach Angaben von Zeugen wurden aus dem Mercedes ebenfalls Türkei-Fahnen geschwungen. Das Auto soll zuvor mehrfach hupend und schnell fahrend in der Karl-Marx-Straße gesehen worden sein. Unklar ist noch, ob der mutmaßliche Täter selber am Steuer des Mercedes saß.
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