Nach tagelangen tödlichen Gefechten an ihrer gemeinsamen Grenze haben sich Thailand und Kambodscha auf eine sofortige und bedingungslose Waffenruhe geeinigt. Das teilte Malaysias Premierminister Anwar Ibrahim am Montag mit, der als Vorsitzender des südostasiatischen Staatenbunds ASEAN die Vermittlungsgespräche in Kuala Lumpur leitete.
Die Einigung sieht einen vollständigen Waffenstillstand ab Mitternacht (Ortszeit, 28. Juli) vor. Thailands Übergangsregierungschef Phumtham Wechayachai und Kambodschas Premierminister Hun Manet unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung und zeigten sich zum Abschluss der Gespräche demonstrativ versöhnlich.
Mindestens 35 Tote – über 260.000 Menschen auf der Flucht
Die Kämpfe zwischen beiden Ländern hatten am Donnerstag mit einer Landminenexplosion begonnen, bei der fünf thailändische Soldaten verletzt wurden. In den darauffolgenden Tagen eskalierte der Konflikt: Mindestens 35 Menschen wurden getötet, mehr als 260.000 Menschen auf beiden Seiten der Grenze mussten fliehen. Beobachter sprechen von der schwersten militärischen Konfrontation zwischen ASEAN-Staaten seit Jahrzehnten.
Evakuierte Menschen wie die 56-jährige Ron Mao in Siem Reap oder die 63-jährige Nakorn Jomkamsing in der thailändischen Provinz Surin äußerten gegenüber der Presse die Hoffnung, bald wieder in ihre Häuser zurückkehren zu können.
USA und China beobachten, Papst ruft zum Gebet
An den Gesprächen in Malaysia nahmen auch Vertreter der USA und Chinas als Beobachter teil. US-Präsident Donald Trump hatte im Vorfeld mit Handelsstrafen gedroht, sollten die Kampfhandlungen nicht beendet werden.
Auch Papst Leo XIV. zeigte sich besorgt: Bei seinem Angelus-Gebet am Sonntag im Vatikan rief er zum Gebet für die betroffenen Kinder und Familien an der thailändisch-kambodschanischen Grenze auf.

