Nach Brandanschlag

Tesla in Grünheide: Mitarbeiter des Werks demonstrieren – Solidarität mit Firma

Am Freitagabend versammeln sich tausende Angestellte von Tesla vor der Gigafactory. Sie zeigen mit Handylichtern Solidarität mit ihrer Firma.

Mitarbeiter des Tesla-Werks bei einer Solidaritätsdemo am Freitagabend
Mitarbeiter des Tesla-Werks bei einer Solidaritätsdemo am FreitagabendChristian Ditsch/Imago

Nach dem Angriff auf die Stromversorgung des Elektroautobauers Tesla haben sich am Freitagabend Mitarbeiter aus Solidarität vor dem Werk in Grünheide demonstriert. Vor dem dunklen Fabrikgebäude, das weiterhin ohne Strom ist, leuchteten sie mit den Lichtern ihrer Handys.

Über 2000 Mitarbeiter und Familienangehörige folgten dem Aufruf des Betriebsrates, wie Tesla-Werksleiter André Thierig mitteilte. Er schrieb am Freitagabend beim Karriere-Netzwerk LinkedIn noch, die Beschäftigten setzten ein klares Zeichen gegen Gewalt, für den Zusammenhalt der Belegschaft und „dass wir uns nicht unterkriegen lassen“.

Die Produktion in der Tesla-Fabrik wird voraussichtlich bis Ende nächster Woche unterbrochen bleiben. Am Dienstag hatten bisher unbekannte Täter auf einem Feld in Ostbrandenburg einen Strommast angezündet, der auch die Versorgung der Tesla-Fabrik in Grünheide gewährleistet.

Brandanschlag auf Tesla-Werk: Bundesanwaltschaft ermittelt

Die linksextreme „Vulkangruppe“ hatte erklärt, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Die Polizei hält ein Bekennerschreiben für echt. Die Ermittler suchen Zeugen, die die Straftat in der Nacht zu Dienstag bemerkt haben oder Angaben zu Verdächtigen machen können.

Die Bundesanwaltschaft hat mittlerweile die Ermittlungen übernommen und sieht einen Anfangsverdacht, darunter Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, verfassungsfeindliche Sabotage sowie gemeinschaftliche Brandstiftung.

Die Sicherheitsvorkehrungen am Gelände um den beschädigten Strommast wurden erhöht. Das Gebiet werde weitläufig umzäunt, sodass nur noch Fachpersonal Zutritt habe, teilte der Stromnetzbetreiber Edis auf seiner Internetseite mit. Ein Sicherheitsdienst sei im Einsatz, die Polizei sorge für eine durchgängige Bestreifung und Absicherung.

Tesla-Gegner demonstrieren am Sonntag

Tesla-Gegner wollen am Sonntagnachmittag in Grünheide demonstrieren. Neben dem örtlichen Verein Natur und Landschaft rufen weitere Gruppen zu dem Protest auf: Nabu, Grüne Liga, Wassertafel, Robin Wood oder Naturfreunde sind darunter, aber auch radikalere Gruppen wie Extinction Rebellion oder die Interventionistische Linke. Die Veranstalter sagten der Berliner Zeitung, dass sie mit bis zu 500 Teilnehmern rechnen. Das wäre die bislang größte Demo der Tesla-Kritiker.

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