Der kleine Park am Innsbrucker Platz in Tempelhof-Schöneberg wird künftig den Namen Erna-Proskauer-Park tragen. Auf diese Weise soll das Lebenswerk der Juristin, die ab 1953 in Schöneberg lebte, gewürdigt werden, teilte die SPD Fraktion in Tempelhof-Schöneberg auf Facebook mit. Die Entscheidung, die Grünanlage südlich der S-Bahnstation Innsbrucker Platz im Dreieck zwischen Hauptstraße, A100 und Rubensstraße umzubenennen, basiert auf einer Antragsinitiative der SPD-Fraktion Tempelhof-Schöneberg aus dem Jahr 2021.
Während des Nationalsozialismus war Erna Proskauer (1903–2001) aufgrund ihrer jüdischen Herkunft mit einem Berufsverbot belegt worden. Sie emigrierte 1933 zunächst nach Frankreich, 1934 nach Palästina. Als sie 1953 nach West-Berlin zurückkehrte, um ihre juristische Laufbahn als Richterin wieder aufzunehmen, wurde ihr Antrag und ihre anschließende Klage abgelehnt. „Die diskriminierende Begründung lautete, dass sie aus beamtenrechtlichen Gründen ‚als verheiratete Frau‘ nicht in den Justizdienst aufgenommen worden wäre“, heißt es in dem Antrag.
Daraufhin setzte sich Proskauer als Anwältin intensiv für die Entschädigung von Opfern des Nazi-Regimes ein und erhielt 1995 das Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement. Diese Namensgebung ist Teil der Initiative „Frauen haben Vorrang“, wobei Straßen und Plätze im Bezirk nach bedeutenden Frauen benannt werden, um deren Einfluss und Wirken zu ehren.
Quelle: SPD Fraktion Tempelhof-Schöneberg auf Facebook

