Luftqualität

Studie: Nur sieben Länder erfüllen WHO-Luftqualitätsstandards

PM2,5-Luftpartikel können tief in die Lunge eindringen und Herz-Kreislauf- sowie Atemwegserkrankungen verursachen. Die Belastung weltweit ist hoch.

Landschaft in Neuseeland: Das Land gehört zu den wenigen, die im Jahr 2024 die WHO-Standards für Luftverschmutzung mit PM2.5-Partikeln erfüllten.
Landschaft in Neuseeland: Das Land gehört zu den wenigen, die im Jahr 2024 die WHO-Standards für Luftverschmutzung mit PM2.5-Partikeln erfüllten.Cavan Images/imago

Nur sieben Länder weltweit haben im vergangenen Jahr die Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für schädliche PM2,5-Luftpartikel erfüllt. Das zeigt die jährliche Erhebung des Schweizer Luftqualitätstechnologieunternehmens IQAir.

PM2,5-Partikel sind winzige Luftschadstoffe mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern, die aus Verbrennungsprozessen (wie etwa durch Abgase oder in der Industrie), Reifen- und Bremsabrieb sowie natürlichen Quellen wie Staubstürmen stammen. Sie sind gesundheitsschädlich, da sie tief in die Lunge eindringen und Herz-Kreislauf- sowie Atemwegserkrankungen verursachen können. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und Vorerkrankte.

Die WHO empfiehlt einen Jahresmittelwert für PM2,5-Luftpartikel von maximal 5 µg pro Kubikmeter. Im Durchschnitt erreichten diese Richtlinie der aktuellen Erhebung zufolge nur Australien, Neuseeland, Estland, Island und die kleineren Inselstaaten Bahamas, Barbados und Grenada.

Tschad wies höchste Belastung mit PM2,5-Luftschadstoffen auf

Die Länder mit der stärksten Luftverschmutzung waren der Tschad, Bangladesch, Pakistan, die Demokratische Republik Kongo und Indien. Dem Bericht zufolge lagen die PM2,5-Werte in allen fünf Ländern im Jahr 2024 mindestens zehnmal höher als die Richtwerte, im Tschad sogar 18-mal höher als die empfohlenen Werte.

Die Analyse des Unternehmens basiert auf Daten, die von 40.000 Luftqualitätsmessstationen in 138 Ländern gesammelt wurden. Etwa ein Drittel der Anlagen wurde von Regierungen betrieben, zwei Drittel von gemeinnützigen Organisationen, Schulen und Universitäten sowie von Privatpersonen mit Sensoren. Die Überwachung der Luftqualität ist in Teilen Afrikas und Westasiens, wo mehrere Länder von der Analyse ausgeschlossen wurden, allerdings schlechter.

Nach Angaben der WHO ist die Luftverschmutzung jedes Jahr für den vorzeitigen Tod von mehr als vier Millionen Menschen weltweit verantwortlich.