Energiekrise

Stromanbieter Eon kündigt offenbar ersten Kunden die Verträge

Laut einem Medienbericht bietet Eon einigen Stromkunden an, in einen teureren Tarif zu wechseln. Ansonsten falle der Kunde in die Grundversorgung.

Die Unternehmenszentrale des Energiekonzerns Eon in Essen. 
Die Unternehmenszentrale des Energiekonzerns Eon in Essen. dpa/Mona Wenisch

Der Energiekonzern Eon kündigt offenbar aktuell Verträge von Stromkunden. Laut einem Bericht der Wirtschaftswoche hatten vereinzelte Kunden Anfang September ein Eon-Schreiben im Briefkasten, in dem es hieß: „Aktuell sind alle Anbieter mit einer historisch einzigartigen Situation auf den Energiemärkten konfrontiert.“ Eon müsse Tarife überarbeiten und in Einzelfällen Verträge zum Laufzeitende beenden.

Als Alternative werde angeboten, in einen deutlich teureren Tarif zu wechseln. Sollte das Angebot ausgeschlagen werden, werde der Betroffene in die Strom-Grundversorgung fallen.

In der Vergangenheit hätten bereits kleinere Anbieter von dieser legalen Möglichkeit Gebrauch gemacht, berichtet die Wirtschaftswoche. Dass ein großes Unternehmen wie Eon diesen Schritt wage, sei neu. Auf der unternehmenseigenen Website gibt Eon an, über 14 Millionen Kunden im gesamten Bundesgebiet zu versorgen.

Verbraucherschützer: „Tarife deutlich teurer“

Im Bericht der Wirtschaftswoche kommt ein Verbraucherschützer zu Wort, der den Stromanbieter als „sehr konservativ“ beschreibt. „Das verdeutlicht ein weiteres Mal, wie dramatisch die Energiepreise angestiegen sind“, sagt Verbraucherschutzaktivist Matthias Moeschler gegenüber der Zeitschrift .

Für Kunden sei es aktuell ein Problem, einen neuen Tarif zu finden, da diese derzeit deutlich teurer sind, führt der Verbraucherschützer aus. Eon äußerte sich gegenüber der Wirtschaftswoche zu den Fällen nicht konkret und verwies auf die fehlende Einverständniserklärung von Betroffenen. Genaue Zahlen, wie viele Kunden betroffen sind, nannte das Unternehmen ebenso nicht.