Charlottenburg

Streit um Radweg in der Kantstraße: Demo heute

Der Streit um den Radweg in der Kantstraße ist noch nicht vorbei. Die Verkehrsverwaltung will die Rad- und Parkspur tauschen. Der ADFC ist dagegen und ruft zur Demo auf.

Der Radweg in der Kantstraße in Charlottenburg führt zwischen parkenden Autos und dem Fußgängerweg entlang.
Der Radweg in der Kantstraße in Charlottenburg führt zwischen parkenden Autos und dem Fußgängerweg entlang.Lutz Deckwerth/dpa

Im Streit um den geschützten Fahrradweg an der Kantstraße in Berlin-Charlottenburg planen Radfahrer am heutigen Montag eine Demonstration. Dazu aufgerufen hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC). Die Demo unter dem Motto „Gemeinsam sicher auf der Kantstraße“ soll um 17.30 Uhr am Savignyplatz starten.

Nach einem tödlichen Unfall in Höhe Savignyplatz wurden im April 2020 auf beiden Seiten der Kantstraße und der Neuen Kantstraße provisorisch Radfahrstreifen markiert: Es entstand der längste Pop-up-Radweg Berlins. Links neben den Radfahrstreifen dürfen Autos parken, dann folgen die Fahrstreifen für den fließenden Verkehr.

Der Radweg befindet sich also zwischen Gehweg und Parkplätzen - und das ist das Problem. Im Falle eines Brandes in den oberen Etagen käme die Drehleiter der Feuerwehr nicht an alle Wohnungen heran. Der Abstand zwischen Hauswand und Straße, auf dem das Feuerwehrauto stehen könnte, wäre zu groß. Baustadtrat Christoph Brzezinski (CDU) drohte damit, in der Kantstraße die Nutzung von Wohnungen ab dem dritten Obergeschoss von November an zu untersagen.

Daraufhin verständigten sich Verkehrssenatorin Ute Bonde, Staatssekretär Johannes Wieczorek und Bezirksstadtrat Brzezinski gemeinsam mit Abgeordneten aus Charlottenburg-Wilmersdorfer auf folgenden Plan: Rechts stehen Autos, in der Mitte sind Fahrräder unterwegs. Die dritte Fahrspur, am linken Rand neben dem Mittelstreifen gelegen, bleibt dem rollenden Kraftfahrzeugverkehr vorbehalten.

Der ADFC protestiert nun gegen die Pläne der Senatsverkehrsverwaltung, die Rad- und die Parkspur zu tauschen. „Radfahrer:innen sollen also wieder durch Raser, zweite Reihe Parker und Dooring gefährdet werden? Und das, obwohl es bereits viel bessere Pläne gibt? Das ist für uns keine tragbare Lösung“, heißt es in dem Demo-Aufruf. Eine „tragbare Lösung für gemeinsame Sicherheit auf der Kantstraße“ sieht nach Ansicht der Radfahrer so aus: Ein geschützter Radstreifen, eine Busspur mit Ladezonen für den Lieferverkehr, eine Kfz-Spur. „Damit gibt es auch genügend Platz für die Feuerwehr und Drehleitern“, heißt es weiter.