Die Sparkasse Hannover hat nach Recherchen der Bild-Zeitung Zahlungen an den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder gestoppt. Betroffen sind demnach Überweisungen der Nord Stream 2 AG, bei der Schröder weiterhin den Verwaltungsratsvorsitz innehat. Seit Mitte 2024 sollen auf diese Weise rund 500.000 Euro nicht auf seinem Konto gutgeschrieben worden sein.
Nord Stream 2 ist eine Schweizer Tochtergesellschaft des russischen Gaskonzerns Gazprom. Laut Bild werden alle sechs Monate etwa 200.000 Euro über die Gazprombank in Luxemburg an Schröder überwiesen – oder zumindest versucht. Die Sparkasse habe diese Überweisungen jedoch blockiert und zurückgeschickt.
Sparkasse begründet Schritt mit Angst vor US-Sanktionen
In einem Schreiben an Schröder, das der Bild-Zeitung vorliegt, begründet die Bank ihre Entscheidung mit der Sorge vor möglichen US-Sanktionen. Sollten weiterhin Gelder aus dem Umfeld russischer Firmen akzeptiert werden, könnte die Sparkasse selbst ins Visier von Strafmaßnahmen geraten. Schröder steht allerdings auf keiner Sanktionsliste. Die Sanktionen gegen Nord Stream 2 bestehen bereits seit 2022 - warum die Sperrung der Zahlungen erst im vergangenen Jahr und nicht früher erfolgte, bleibt unklar.
