US-Flugzeugbauer Boeing muss nach der wochenlangen Stilllegung von Boeing-Maschinen des Typs 737-9 Max den nächsten Skandal fürchten. Wieder riss in der Luft bei einer Passagiermaschine ein Bauteil ab. Diesmal betrifft es die US-Fluggesellschaft Southwest Airlines, deren Boeing 737-800 während des Starts in Denver die Abdeckung eines ihrer Triebwerke verlor.
Die Maschine des Flugs 3695 musste daraufhin zum Startflughafen zurückkehren, wie die US-Luftaufsichtsbehörde FAA mitteilte. Die Besatzung hatte zuvor gemeldet, dass sich während des Abflugs die Triebwerksverkleidung löste und die Flügelklappe traf. Nach der ungeplanten Landung in Denver wurde die Maschine laut FAA zum Gate zurückgeschleppt. Der Vorfall, der sich am Sonntagmorgen ereignete, werde untersucht. Verletzt wurde niemand, wie der Sender CNN unter Berufung auf die Southwest berichtete. Die Fluglinie entschuldigte sich bei ihren Kunden.
Auf Videos, die in den sozialen Netzwerken verbreitet wurden, war von einem Flugzeugfenster aus zu sehen, wie sich die blaue Verkleidung von einem der Triebwerke langsam ablöste, im Wind flatterte und schließlich fast vollständig abfiel. Den Berichten zufolge bezeichnete Southwest den Vorfall als „mechanisches Problem“ und buchte die Betroffenen auf andere Flüge um.
🚨BREAKING: Southwest Airlines Boeing 737 engine rips apart during takeoff.
— I Meme Therefore I Am 🇺🇸 (@ImMeme0) April 7, 2024
A Southwest Airlines flight bound for Houston immediately returned to Denver.
Maybe Boeing can spend less time on DEI and focus more on safety of their aircrafts and passengers. pic.twitter.com/8iUp9WccHI
Maschine von Southwest Airlines hatte Höhe von 3000 Metern erreicht
In einem Statement von Southwest Airlines, das mehreren US-Medien vorlag, hieß es, die Maschine habe zwischenzeitlich eine Flughöhe von etwa 3000 Metern erreicht. Nach der Landung seien die Passagiere in eine andere Maschine gebracht worden und mit etwa drei Stunden Verspätung in Houston angekommen.
Die Fluggesellschaft entschuldigte sich demnach für die Verspätung und die Unannehmlichkeiten. „Die Sicherheit unserer Kunden und Mitarbeiter hat für uns jedoch höchste Priorität“. Weitere Angaben zu dem Vorfall wurden nicht gemacht. Es gebe keine Berichte über Verletzte, hieß es in den US-Medien. Das Flugzeug sei 2015 gebaut und für lufttüchtig erklärt worden. Die FAA untersuche den Vorfall.
Der US-Flugzeughersteller kämpft seit Längerem mit einer Pannenserie. Im Januar war ein Teil der Kabinenwand einer Boeing 737 Max 9 der Alaska Airlines mitten im Flug herausgeflogen, das Flugzeug musste umkehren und in Portland notlanden. Im März musste eine Boeing 777 mit dem Ziel Japan in San Francisco notlanden, weil sich während des Abflugs ein Rad löste. Am vergangenen Donnerstag wurde der Start einer Boeing-737-Maschine der Southwest Airlines wegen eines Motorschadens abgebrochen.
In Texas leitete die Staatsanwaltschaft im März Ermittlungen gegen den Boeing-Zulieferer Spirit AeroSystems ein. Die Pannenserie hat auch Auswirkungen auf die personelle Führung des Flugzeugherstellers: Vorstandschef Dave Calhoun kündigte seinen Rücktritt für Ende des Jahres an.
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