Tui-Chef Sebastian Ebel hält die Zeit der Billigflüge für beendet und sieht für diesen Sommer weniger Chancen auf Last-Minute-Schnäppchen. „Es wird 2023 keinen „Last-minute-Sommer“ geben, wie es ihn früher gab“, sagte der Chef des weltgrößten Reisekonzerns der Bild am Sonntag. „Im Gegenteil: Die Preise werden kurz vor Abflug eher höher als günstiger sein, weil auch die Hoteliers und Fluggesellschaften wissen, dass kurzfristig immer noch viel gebucht wird. Spontane Schnäppchen werden die absolute Ausnahme sein.“
Bei Flugreisen komme zudem noch die Reduzierung der Kapazitäten an den Flughäfen hinzu. „Gerade die Nachfrage nach Urlaubsflügen übersteigt das Angebot. Deshalb wird es diese Billigangebote mit punktuellen Ausnahmen für Marketingaktionen nicht mehr so geben wie früher“, sagte Ebel.
Sommerurlaub: Noch immer nicht das Vor-Corona-Niveau am BER
Dabei nimmt die Reiselust wieder deutlich zu. So meldete die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg für den Monat März knapp 1,7 Millionen Passagiere am BER. Das sind rund 300.000 mehr als im Februar. Besonders stark war die Zeit um Ostern, an denen teils mehr als 70.000 Passagiere am Tag gezählt wurden.
Die Tendenz geht tatsächlich nach oben. So wurden im März des Vorjahres nach Angaben der Flughafenbetreiber nur 1,3 Millionen Passagiere gezählt.
Gleichzeitig fällt auf, wie groß die Lücke zu den Zahlen vor Corona immer noch ist. So reisten im März des Vor-Corona-Jahres 2019 insgesamt 2,9 Millionen Menschen über die damaligen Flughäfen Tegel und Schönefeld. Das sind 43 Prozent mehr als diesmal. Starteten und landeten im März 2019 noch 24.200 Maschinen in Berlin, waren es im März diesen Jahres 13.200 Maschinen.
Tui: alle Corona-Hilfen zurückgezahlt
Auch der Reisekonzern Tui selbst war während der Pandemie in Schieflage geraten, hat die Talsohle nach eigenen Angaben aber durchschritten. Und das habe finanzielle Folgen: „Wir werden in diesem Jahr einen Gewinn erzielen. Die staatlichen Hilfen haben wir in den letzten Tagen vollständig zurückgezahlt“, sagte Ebel.

