Kriminalität

Polizei: So gefährlich ist es in Berliner Freibädern wirklich

Nach den Massenschlägereien in Berliner Freibädern zum Sommeranfang war die Empörung groß. Doch neueste Zahlen des Senats zeigen: Das Problem ist für die Polizei ein altbekanntes.

Schlägerei im Sommerbad am Insulaner in Berlin-Steglitz.
Schlägerei im Sommerbad am Insulaner in Berlin-Steglitz.Screenshot Twitter

Die Massenschlägereien im Sommerbad am Insulaner und im Columbiabad mit mehreren Verletzten lösten bundesweit eine Debatte aus. Sogar Innenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte an, verstärkt Polizei in Freibädern einzusetzen.

Doch die Fälle wurde deswegen offenbar so prominent diskutiert, weil es Bilder und Videos von den Schlägereien gab. Dass in Berliner Freibädern die Fäuste fliegen und die Gewalt regelmäßig eskaliert, ist kein Phänomen, das erst seit diesem Sommer bekannt ist.

Körperverletzungen, Sexueller Missbrauch von Kindern, Vergewaltigungen

Wie der Senat nach einer parlamentarischen Anfrage der CDU bekanntgab, haben in den vergangenen fünf Jahren Polizei und Staatsanwaltschaft 448 Rohheitsdelikte in Berliner Freibädern gezählt. Körperverletzungen, Sexueller Missbrauch von Kindern, Vergewaltigungen und Raub werden unter diesem Begriff zusammengefasst. Zuerst berichtete die B. Z. über die parlamentarische Anfrage.

Allein in diesem Jahr hat die Polizei Berlin schon 15 schwere Delikte erfasst. Bei der Fünf-Jahres-Bilanz nach Freibädern liegen die Bezirke Treptow-Köpenick (65 Delikte), Mitte (53) und Steglitz-Zehlendorf (53) vorn.

Rohheitsdelikte in Berliner Freibädern von 2017 bis Ende Juni 2022
  • Treptow-Köpenick: 65
  • Steglitz-Zehlendorf: 53
  • Mitte: 53
  • Reinickendorf: 51
  • Pankow: 42
  • Neukölln: 36
  • Spandau: 35
  • Charlottenburg-Wilmersdorf: 35
  • Friedrichshain-Kreuzberg: 29
  • Marzahn-Hellersdorf: 29
  • Tempelhof-Schöneberg: 14
  • Lichtenberg: 6