Die Massenschlägereien im Sommerbad am Insulaner und im Columbiabad mit mehreren Verletzten lösten bundesweit eine Debatte aus. Sogar Innenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte an, verstärkt Polizei in Freibädern einzusetzen.
Doch die Fälle wurde deswegen offenbar so prominent diskutiert, weil es Bilder und Videos von den Schlägereien gab. Dass in Berliner Freibädern die Fäuste fliegen und die Gewalt regelmäßig eskaliert, ist kein Phänomen, das erst seit diesem Sommer bekannt ist.
Körperverletzungen, Sexueller Missbrauch von Kindern, Vergewaltigungen
Wie der Senat nach einer parlamentarischen Anfrage der CDU bekanntgab, haben in den vergangenen fünf Jahren Polizei und Staatsanwaltschaft 448 Rohheitsdelikte in Berliner Freibädern gezählt. Körperverletzungen, Sexueller Missbrauch von Kindern, Vergewaltigungen und Raub werden unter diesem Begriff zusammengefasst. Zuerst berichtete die B. Z. über die parlamentarische Anfrage.
Allein in diesem Jahr hat die Polizei Berlin schon 15 schwere Delikte erfasst. Bei der Fünf-Jahres-Bilanz nach Freibädern liegen die Bezirke Treptow-Köpenick (65 Delikte), Mitte (53) und Steglitz-Zehlendorf (53) vorn.
- Treptow-Köpenick: 65
- Steglitz-Zehlendorf: 53
- Mitte: 53
- Reinickendorf: 51
- Pankow: 42
- Neukölln: 36
- Spandau: 35
- Charlottenburg-Wilmersdorf: 35
- Friedrichshain-Kreuzberg: 29
- Marzahn-Hellersdorf: 29
- Tempelhof-Schöneberg: 14
- Lichtenberg: 6


