Führende US-Gesundheitsbeamte sollen im Jahr 2021 gezielt Maßnahmen ergriffen haben, um Nebenwirkungen der Covid-19-Impfstoffe zu verharmlosen. Dies geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Ständigen Unterausschusses für Untersuchungen des US-Senats hervor. Der 54-seitige Zwischenbericht wurde unter Federführung des republikanischen Senators Ron Johnson erstellt.
Dem Bericht zufolge wurden „Warnungen an die Öffentlichkeit über potenzielle Risiken von Herzkomplikationen“ durch mRNA-Impfstoffe über Monate hinweg verzögert. Bereits im Februar 2021 sollen US-Gesundheitsbehörden über „zahlreiche Meldungen von Myokarditis“ – insbesondere bei jungen Menschen – nach Impfungen mit dem Pfizer-Impfstoff informiert worden sein. Dennoch wurde das Risiko erst Ende Juni 2021 offiziell in den Packungsbeilagen erwähnt.
US-Gesundheitsbehörden kannten Risiken von Corona-Impfstoffen
Im April dieses Jahres forderte die US-Arzneimittelbehörde FDA die beiden Hersteller schließlich dazu auf, ihre Warnhinweise um Hinweise auf Herzentzündungen – einschließlich Myokarditis (Herzmuskelentzündung) und Perikarditis (Herzbeutelentzündung) – zu ergänzen.
„Obwohl CDC- und FDA-Beamte sich des Risikos von Myokarditis nach der Impfung sehr wohl bewusst waren, entschied sich die Biden-Regierung, monatelang keine formelle Warnung an die Öffentlichkeit herauszugeben – und gefährdete damit die Gesundheit junger Amerikaner“, heißt es.
Laut dem Bericht war das Weiße Haus direkt in die Kommunikationsstrategie eingebunden. Am 25. Mai 2021 verschickte ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter ein 17-seitiges internes Dokument mit abgestimmten Antworten auf kritische Fragen an führende Gesundheitsbeamte wie CDC-Direktorin Rochelle Walensky und NIAID-Direktor Anthony Fauci. Diese sogenannten „Talking Points“ spielten das Risiko von Myokarditis herunter, betonten die „Transparenz“ der CDC und stellten die Impfung weiterhin als besten Weg zur „Rückkehr zur Normalität“ dar.
Bereits Ende Februar 2021 informierte ein Vertreter des israelischen Gesundheitsministeriums die CDC und FDA über rund 40 Fälle von Myokarditis und anderen Herzproblemen nach der Verabreichung des Pfizer-Impfstoffs. Israel verfügte zu diesem Zeitpunkt über eine deutlich höhere Impfquote als die USA. Dennoch erklärte ein FDA-Beamter rund zehn Tage später, dass aufgrund „begrenzter Überwachung und unvollständiger Daten“ ein kausaler Zusammenhang schwer feststellbar sei.
Im April 2021 berichtete ein Berater des US-Verteidigungsministeriums dem Expertengremium „COVID-19 Vaccine Safety Technical (VaST)“ von Hinweisen auf eine mögliche eosinophile Myokarditis – eine Form der Herzmuskelentzündung als Überempfindlichkeitsreaktion auf die Impfung. Im Meldesystem VAERS waren zu diesem Zeitpunkt bereits über 158 einschlägige Fälle registriert.
Im Mai 2021 wurde der Pfizer-Impfstoff für Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen. Gleichzeitig diskutierten CDC und FDA über eine mögliche öffentliche Warnung vor Myokarditis-Fällen, die über das sogenannte Health Alert Network (HAN) verbreitet werden sollte. Die CDC zögerte jedoch, um eine übermäßige Beunruhigung der Bevölkerung zu vermeiden.
CDC wollte „nicht alarmistisch wirken“
Am 25. Mai 2021 informierte CDC-Mitarbeiterin Dr. Sara Oliver die Firma Moderna über den aktuellen Stand der internen Diskussionen. „Die Entscheidung dreht sich derzeit darum, ob wir eine HAN-Meldung herausgeben sollen. Wir wollen nicht alarmistisch wirken“, schrieb sie.
Bereits einen Tag später sprach sich die damalige FDA-Kommissarin Dr. Janet Woodcock in einer E-Mail an CDC-Direktorin Dr. Rochelle Walensky ausdrücklich gegen die Veröffentlichung einer offiziellen Warnung aus.


