Fast jeder fünfte der in der Silvesternacht festgenommenen mutmaßlichen Randalierer ist minderjährig. Das teilte die Polizei auf Anfrage der Berliner Zeitung mit. Demnach waren von den 145 Festgenommenen 27 unter 18 Jahren alt.
Die weiteren Altersangaben schlüsseln sich wie folgt auf: 67 weitere Tatverdächtige sind zwischen 18 und 25 Jahren alt, 21 zwischen 26 und 30 Jahren, zwölf zwischen 31 und 35 Jahren, zehn zwischen 36 und 40 Jahren und sieben waren älter als 40 Jahre. Zu einer Person konnte die Polizei bisher kein Alter ermitteln.
Die meisten mutmaßlichen Silvester-Randalierer sind junge Männer, nur fünf Frauen sind unter den Festgenommenen. Alle Tatverdächtigen sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Die bisherige Bilanz seien nur vorläufige Zahlen, betonte ein Polizeisprecher. Die 145 Festnahmen gehen ausschließlich auf das Konto der 1300 Beamten der „Besonderen Aufbauorganisation“ (BAO), die an Silvester zusätzlich eingesetzt wurden. Alle weiteren Festnahmen, die von Einsatzkräften von den Abschnitten und den Funkwagenbesatzungen getätigt wurden, konnten in der Statistik noch nicht mit eingerechnet werden. „Sie werden derzeit alle noch bearbeitet“, so der Sprecher.
Polizei will Zahlen doppelter Staatsbürgerschaften nachliefern
Bereits am Dienstagabend hatte die Berliner Polizei Zahlen zu den Nationalitäten der Festgenommenen veröffentlicht. Demnach haben 45 die deutsche Staatsbürgerschaft. Wie viele von ihnen eine doppelte Staatsbürgerschaft haben, prüft die Polizei derzeit. „Wir versuchen das aufgrund der vielen Nachfragen nachzuliefern“, erklärte der Polizeisprecher.
Unter den Festgenommen sind 27 Afghanen und 21 Syrer. Der Rest verteilt sich auf 17 weitere Nationalitäten. Bei 13 der mutmaßlichen Täter ist die Staatsangehörigkeit noch unklar. Nach Angaben der Berliner Polizei wurden insgesamt 355 Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.
Silvester-Krawalle in Berlin: Giffey plant Gipfel zu Jugendgewalt
Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) kündigte an, zu einem Gipfel gegen Jugendgewalt einladen zu wollen. Sie sagte am Mittwoch: „Wir müssen einerseits konsequent vorgehen gegen Straftaten, aber andererseits eben auch schauen, was muss in der Integrations-, in der Jugend-, in der Schulsozialarbeit unternommen werden.“ Sie habe mit den Einsatzkräften der Polizei in Neukölln gesprochen und gefragt, was der Grund sei und wie das komme. „Und die haben mir berichtet, dass auch die sozialen Medien eine große Rolle spielen. Dass eben sich gegenseitig angestachelt wird auf TikTok.“
In der Silvesternacht waren in Berlin zahlreiche Polizisten und Feuerwehrleute im Einsatz angegriffen worden, unter anderem mit Böllern und Raketen. Gegen die Verdächtigen wird überwiegend wegen Brandstiftungsdelikten, Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, Landfriedensbruchs sowie tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte ermittelt.




