Noch ist offen, wie die Berlinerinnen und Berliner in diesem Jahr am Brandenburger Tor den Jahreswechsel feiern werden. Sicher ist nur: Die traditionelle ZDF-Silvestershow zieht nach Hamburg. Das bestätigte der Sender. Damit verliert die Hauptstadt ein Aushängeschild, das Millionen Zuschauer vor den Fernsehern begleitete und jedes Jahr Hunderttausende auf die Straße lockte.
„Wir führen derzeit Gespräche, wie wir Silvester am Brandenburger Tor in Berlin gestalten“, sagte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Fest steht: Nach fast 30 Jahren wird es die bekannte Show „Willkommen 2026“ in wenigen Monaten dort nicht mehr geben.
Berlin muss sparen
Hintergrund ist ein Streit um die Finanzierung. Wegner hatte bereits im Sommer angekündigt, dass das Land keine Zuschüsse mehr leisten werde. „Es ist meiner Meinung nach nicht Aufgabe der Steuerzahler, solche Veranstaltungen mitzufinanzieren. Erst recht nicht in Zeiten einer angespannten Haushaltslage“, sagte er damals. Der private Veranstalter zog sich daraufhin zurück, die Party wurde abgesagt.
Wegner verspricht dennoch Alternativen. Im Gespräch ist etwa ein klassisches Feuerwerk. „Wir werden das neue Jahr auch diesmal wieder am Brandenburger Tor freudig begrüßen“, betonte er. Für viele Berlinerinnen und Berliner wäre das zumindest ein kleiner Trost – schließlich galt die Feier am Tor als Deutschlands größte Silvesterparty, deren Bilder jedes Jahr um die Welt gingen.
Das ZDF richtet den Blick derweil nach Norden. Die Show „Willkommen 2026“ wird erstmals aus der Hamburger HafenCity übertragen – mit Schwimmbühne im Überseequartier, Blick auf die Elbe und prominenten Gästen. Für Berlin bedeutet das einen Einschnitt: Zum ersten Mal seit fast drei Jahrzehnten wird die Hauptstadt nicht mehr Kulisse für die große Fernsehbühne zum Jahreswechsel sein.


