Jahreswechsel

Silvesterbilanz: Fünf Böller-Tote, Großteil in Ostdeutschland

In Deutschland begrüßten die Menschen mit Feuerwerk das neue Jahr. Beim Hantieren mit Böllern und selbstgebauten Sprengsätzen starben mehrere Menschen.

Ein Mensch aus Oberhavel ist in der Silvesternacht durch einen Böller tödlich verletzt worden.
Ein Mensch aus Oberhavel ist in der Silvesternacht durch einen Böller tödlich verletzt worden.Marius Schwarz/imago

In der Silvesternacht ist es in Deutschland zu schweren Böller-Unfällen gekommen. Fünf davon endeten tödlich.In Oberhavel im Norden von Brandenburg ist ein 21-Jähriger durch Silvesterböller tödlich verletzt worden. Die Person sei bei einem Unfall im Landkreis Oberhavel ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher des Lagezentrums. Die Kriminalpolizei ermittle vor Ort. Weitere Angaben machte er auf Nachfrage zunächst nicht.

Auch an anderen Orten in Brandenburg gab es in der Silvesternacht schwere Unfälle mit Pyrotechnik. In Havelsee-Fohrde nahe der Stadt Brandenburg an der Havel sei eine Person durch die Explosion von Feuerwerk lebensgefährlich verletzt worden, berichtete der Sprecher weiter. Bei einem Unglück in Rhinow im Landkreis Havelland seien zwei Männer im Alter von 39 und 33 Jahren durch Böller schwer im Gesicht verletzt worden. Lebensgefahr bestand nach ersten Angaben nicht.

Auch in Berlin gab es mehrere durch Böller und Feuerwerk schwer verletzte Menschen. Das Unfallkrankenhaus Berlin meldete um 1 Uhr bereits acht Personen mit schweren Handverletzungen. Sie hätten Finger oder Teile der Hand verloren. Unter ihnen seien mindestens zwei Schwerstverletzte durch selbstgebastelte Sprengkörper. Zudem wurden 13 Polizisten verletzt.

Deutschland startet ins neue Jahr - Fünf Böller-Tote

Überschattet wurden die Silvester-Feierlichkeiten in Deutschland aber auch von Angriffen auf Einsatzkräfte und weiteren Böller-Unfällen: Mindestens fünf Männer starben beim Hantieren mit Pyrotechnik, etliche weitere Menschen wurden teils lebensbedrohlich verletzt.

Gleich zwei tödliche Böllerunglücke gab es in Sachsen: In Oschatz östlich von Leipzig starb ein 45-Jähriger, der eine sogenannte Großfeuerwerksbombe der Kategorie F4 gezündet hatte, wie die Polizei mitteilte. Solches Feuerwerk darf in Deutschland nur mit behördlicher Erlaubnis gekauft werden. Der Mann habe bei der Explosion schwere Kopfverletzungen erlitten und sei im Krankenhaus gestorben. Zudem wurde laut Polizei ein 50-Jähriger in Hartha in der Nähe von Chemnitz tödlich verletzt, als er mit Feuerwerk hantierte.

Bei Paderborn starb ein 24-Jähriger beim Hantieren mit einem Feuerwerkskörper. Der Unfall ereignete sich vor dem Jahreswechsel am Ortsrand von Geseke, sagte eine Polizeisprecherin. Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen. Die Wucht der Explosion lasse darauf schließen, dass es sich um einen nicht zugelassenen Feuerwerkskörper gehandelt haben dürfte. Die Angehörigen wurden seelsorgerisch betreut.

Bei einer Explosion starb auch ein 20-Jähriger in Hamburg, in seinem Fall handelte es sich um einen selbstgebauten Böller.