Ein internationales Archäologenteam hat in der ägyptischen Stadt Assiut in 14 Metern Tiefe eine bedeutende Entdeckung gemacht. Bei Grabungen wurde nun nach 20 Jahren die Grabkammer der Priesterin Idy freigelegt, wie die Freie Universität Berlin (FU) mitteilte.
Die gefundene Kammer befand sich innerhalb des Grabes ihres Vaters, Djefai-Hapi I., das aus der Zeit um 1880 vor Christus stammt. Der Schacht sei in der Antike geplündert worden, die meisten Grabbeigaben von Idy wären aber unversehrt. „Zu den spektakulären Funden gehören zwei ineinander geschachtelte, aufwendig dekorierte Holzsärge aus importiertem Holz. Beide Särge sind mit außergewöhnlich kunstvollen Bildern und Texten für das Jenseits versehen“, hieß es dazu.
Kochen, Kleidung und Grabbeigaben: Das haben die Archäologen gefunden
Neben den Särgen fanden die Forscher Statuen, einen Dolch, Herrschaftssymbole, Nahrungsopfer und eine beschriftete Kiste mit Kanopen. Dabei handelt es sich um spezielle Gefäße, in denen die bei der Mumifizierung entnommenen Organe aufbewahrt wurden. Außerdem entdeckten die Archäologen Überreste von Idys Kleidung und Knochen, die auf ein Fußleiden hinweisen. Ebenso zeigten sie einer Analyse zufolge, dass sie etwa 40 Jahre alt wurde. Zeitlebens war sie Priesterin der Göttin Hathor und entstammte einer wohlhabenden Familie.
Die Ausgrabungen fanden im Rahmen einer Kooperation der Freien Universität Berlin mit mehreren internationalen Institutionen statt. Geleitet wurde das Archäologenteam vom FU-Professor Jochem Kahl. Nach der Restaurierung werden die Funde dem ägyptischen Ministerium für Antiken und Tourismus übergeben. (mit dpa.)


