Ein schwerer Herbststurm namens „Joshua“ zieht in den kommenden Tagen auf Nord- und Ostdeutschland zu. Das teilte der Meteorologe Sebastian Wache von der Wetterwelt GmbH in Kiel mit. Demnach bildet sich derzeit ein riesiger Tiefkomplex über Europa, der von starken Temperaturunterschieden zwischen Skandinavien und dem Mittelmeerraum angetrieben wird.
Warnung für Donnerstag
„Joshua wird bis Donnerstag von den britischen Inseln in Richtung Nord- und Ostsee ziehen“, erklärte Wache. In der Nacht zum Freitag verlagere sich der Sturmkern nach Dänemark und erfasse schließlich auch die deutsche Nordseeküste mit Böen von über 130 Kilometern pro Stunde. „Das Hauptwindfeld schiebt sich am Freitag in den Ostseebereich. Hier sind ebenfalls Böen der Stärke 10 bis 11, vereinzelt auch 12, mit Geschwindigkeiten ab 118 km/h möglich“, so der Wetterexperte. Betroffen seien auch die Küstenregionen Mecklenburg-Vorpommerns.
Da sich „Joshua“ nur sehr langsam weiterbewege, bleibe es laut Wache auch am Wochenende noch sehr stürmisch im Ostseeumfeld. An der Ostsee müsse zudem mit einem markanten Niedrigwasser gerechnet werden. Doch nicht nur an den Küsten, auch im Landesinneren sorge der Herbststurm für ungemütliches Wetter:
Sturmböen um 80 km/h auch in Berlin
Für Berlin und Brandenburg erwartet der Deutsche Wetterdienst ab Freitag Sturmböen um 80 km/h, lokal seien auch schwere Sturmböen um 100 km/h nicht ausgeschlossen. Dazu kämen immer wieder teils kräftige Regenschauer mit Mengen zwischen 40 und 60 Litern pro Quadratmeter bis Sonntag.
Wache skizzierte zwei mögliche Szenarien für die Entwicklung von „Joshua“, sieht aber eine „deutliche Tendenz zum Worst Case“. Dabei zieht der Kern direkt über Schleswig-Holstein, das dann in der „Einflugschneise des stärksten Windes“ mit Orkanböen zwischen 130 und 160 km/h liege.
