Klimawandel

Schwere Waldbrände wüten in Südeuropa – diese Länder sind betroffen

In mehreren Urlaubsländern Europas sind Waldbrände ausgebrochen. Es gibt Tote und zahlreiche Verletzte.

Spanien, Larouco: Anwohner und freiwillige Helfer versuchen einen Waldbrand zu löschen.
Spanien, Larouco: Anwohner und freiwillige Helfer versuchen einen Waldbrand zu löschen.Lalo R. Villar/AP

Während auch Deutschland von einer Hitzewelle betroffen ist, sind in diesen Tagen in mehreren südeuropäischen Ländern schwere Waldbrände ausgebrochen.

In Griechenland etwa bedrohte ein Waldbrand die drittgrößte Stadt des Landes, Patras. Es lodere ein großes Feuer in der Nähe der antiken Ausgrabungsstätte Voundeni rund sieben Kilometer vor Patras, erklärten die Behörden. Der Brand bedrohe Waldgebiete und Häuser, berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP. Das Gebiet sei von einer dichten Rauchwolke eingehüllt.

Heftiger Wind „behindert die Arbeit der Löschflugzeuge und erschwert die Wasserbeschaffung auf See“, sagte im Fernsehsender ERT der Präsident der Feuerwehrgewerkschaft, Kostas Tsigkas. Er hatte bereits am Morgen gewarnt: „Wir stehen sicherlich vor den 24 schwierigsten Stunden“ der bisherigen Waldbrandsaison.

Griechenland, Patras: Ein Feuerwehrmann und Mitglieder des Roten Kreuzes versuchen, einen Waldbrand in der westgriechischen Stadt Patras unter Kontrolle zu bringen.
Griechenland, Patras: Ein Feuerwehrmann und Mitglieder des Roten Kreuzes versuchen, einen Waldbrand in der westgriechischen Stadt Patras unter Kontrolle zu bringen.Thanassis Stavrakis/AP

Athen hatte am Dienstag die EU formell um Hilfe bei den Löscharbeiten gebeten. Dort wehen seit der vorigen Woche bei anhaltender Hitze starke Winde, die den Kampf gegen die Flammen erschweren. Seit dem frühen Mittwochmorgen waren laut Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis an allen Feuerfronten 33 Löschflugzeuge und mehr als 4800 Feuerwehrleute um Einsatz. 15 Feuerwehrleute seien in der Nacht verletzt worden.

Mehrere Verletzte bei Waldbränden in Spanien

Im von Waldbränden verwüsteten Nordwesten Spaniens sind sieben Menschen mit teils schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Vier von ihnen befanden sich nach Angaben der Regierung der Region Kastilien und León am Mittwoch in einem kritischen Zustand, darunter ein 37-Jähriger mit Verbrennungen an 85 Prozent seines Körpers. In Spanien waren in den vergangenen Tagen bereits zwei Menschen durch die Waldbrände gestorben.

In Kastilien und Léon mussten mehr als 8000 Menschen ihre Häuser verlassen. Auch in der angrenzenden Region Galicien kämpfen Feuerwehrleute seit Tagen gegen die Flammen, die bereits rund 11.500 Hektar zerstört haben. Wegen eines Feuers nahe der Bahngleise ist zudem die Zugstrecke zwischen Galicien und der Hauptstadt Madrid gesperrt. Nach Aussage des galicischen Regionalpräsidenten Alfonso Rueda löschen die Einsatzkräfte pro Tag 30 Brandherde.

Spanien, Herreros De Jamuz: Blick auf ein verbranntes Gebiet zwischen Villalis de la Valduerna und Quintana y Congosto.
Spanien, Herreros De Jamuz: Blick auf ein verbranntes Gebiet zwischen Villalis de la Valduerna und Quintana y Congosto.Fernando Otero/EUROPA PRESS/dpa

Brandstifter könnten Waldbrände in Frankreich gelegt haben

Derweil schlossen die Behörden in Südfrankreich „vorsätzliche Brandstiftung“ als mögliche Ursache für ein seit Tagen loderndes Feuer zwischen Caracassonne und Narbonne nicht aus. Der riesige Brand in der Nähe der französischen Mittelmeerküste „könnte eine kriminelle Ursache haben, die auf eine vorsätzliche Tat zurückzuführen ist“, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Das Feuer war vergangene Woche Dienstag im Corbières-Massiv südwestlich der Stadt Narbonne ausgebrochen. Die Feuerwehr konnte den Großbrand zwar unter Kontrolle bringen, gelöscht wurde er allerdings noch nicht. Es ist der größte Waldbrand im französischen Mittelmeerraum seit mindestens 50 Jahren. Den Flammen sind bereits 16.000 Hektar Vegetation zum Opfer gefallen.

In Frankreich ist es weiterhin sehr heiß, am Mittwoch sollte es im Burgund im Osten des Landes bis zu 40 Grad warm werden, in Paris sollte das Thermometer auf bis zu 36 Grad klettern. In fünf Départements gilt noch bis Donnerstagmorgen weiterhin die höchste Hitzewarnstufe.

Auch Portugal, Italien und Balkanstaaten kämpfen mit Waldbränden

Auch in Portugal ist die Feuerwehr gegen mehrere Waldbrände im Einsatz, unter anderem in der Nähe der Stadt Coimbra im Zentrum des Landes. Nahe der stadt Trancoso hatten heftige Windböen die Flammen in der Nacht zum Mittwoch wieder angefacht. Die Hitzewelle auf der iberischen Halbinsel könnte Vorhersagen zufolge noch bis Montag andauern.

Auch Montenegro, Albanien und Italien meldeten in den vergangenen Tagen heftige Waldbrände. Wissenschaftler warnen, dass durch den Klimawandel die Häufigkeit und die Intensität von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen weiter zunehmen wird.