Der Hauptstadtflughafen BER bleibt ein teures Projekt – und könnte doch bald aus den roten Zahlen kommen. Wie der RBB berichtet, drückt den Flughafen weiterhin eine Schuldenlast von über zwei Milliarden Euro bei Banken. Hinzu kommen rund 1,4 Milliarden Euro, die an die Gesellschafter Berlin, Brandenburg und den Bund zurückgezahlt werden müssen. Bereits zum Start des Flugbetriebs in der Corona-Krise 2020 mussten Kredite in Höhe von 1,7 Milliarden Euro aufgenommen werden, um den Betrieb zu sichern. „Wir zahlen natürlich die Zinsen für die Kredite, die wir aufgenommen haben, um sie an die Flughafengesellschaft weiterzugeben“, sagte Brandenburgs Finanzminister Robert Crumbach (BSW).
Um die finanzielle Lage zu entspannen, sollen die Gesellschafter dem Flughafen im Jahr 2026 weitere 660 Millionen Euro bereitstellen. Das Geld soll zur Umschuldung dienen und die Bankenverbindlichkeiten senken. Für Flughafenchefin Aletta von Massenbach ist das ein entscheidender Schritt: „Das heißt, dass wir 2026 die finanzielle Selbständigkeit erreichen werden.“ Im operativen Geschäft schreibt der BER bereits seit 2022 schwarze Zahlen, auch wenn die Gewinne durch Kreditzahlungen aufgebraucht werden.
CDU fordert Teilprivatisierung
Im Finanzministerium rechnet man damit, dass der Flughafen in rund fünf Jahren erstmals Überschüsse erwirtschaftet. „Das Investment wird sich ab den 2030er-Jahren auszahlen“, so Crumbach. Der Flughafen sei zudem ein Jobmotor: Rund 2.000 Menschen arbeiten direkt am BER, weitere 22.000 im Umfeld.
