Sommer, Sonne, Saufen – für viele Party-Touristen, die diesem Motto nachgehen, ist der Ballermann auf Mallorca der Inbegriff eines gelungenen Urlaubs. Die spanischen Behörden sehen das allerdings etwas anders und greifen daher seit 2022 durch – bislang mit nur mäßigem Erfolg.
Die Auswüchse des Sauftourismus deutscher Urlauber am Ballermann haben den Einheimischen dieses Jahr nach Worten des Gastronomie-Unternehmers Juan Ferrer einen Schock versetzt. „Das können wir uns nicht mehr leisten. Ich würde sagen, dass die Ballermänner ihr Spielzeug kaputt gemacht haben dieses Jahr“, sagte der Präsident der Qualitätsoffensive Palma Beach der Deutschen Presse-Agentur. Die private Initiative von Hoteliers und Restaurant-Inhabern der Gegend bemüht sich seit Jahren um ein besseres Image des Ballermanns und setzt auf gehobeneren Tourismus.
Ballermann: Die Leute sind „den ganzen Tag besoffen und übergeben sich“
Den Ballermann gebe es schon seit 45 Jahren, aber erst in den vergangenen zehn Jahren sei die Lage eskaliert. „Jetzt ist die ganze Promenade zweieinhalb, drei Kilometer lang, von Leuten übernommen worden, die total besoffen sind“, klagt Ferrer. Vergangenes Jahr, dem ersten nach Corona, habe man noch Nachsicht gehabt. „Wir haben gesagt, lasst die Jungs feiern. Aber wir hatten gedacht, dass sie sich dieses Jahr ohne Corona-Ausrede benehmen würden“, sagt Ferrer, der gut Deutsch spricht. „Das Schlimmste ist, dass die Leute auf der Straße feiern. Den ganzen Tag besoffen sind und sich übergeben“, klagt Ferrer. Diese Zustände vergraulten andere Touristen.



