Ausland

Russland: Truppenverlegung an finnische Grenze bleibt bisher aus

Als Reaktion auf den Nato-Beitritt Finnlands hatte Russland eine Truppenverstärkung an der Grenze  angekündigt. Bis jetzt ist es nicht dazu gekommen – Russlands Ressourcen liegen woanders. 

In Imatra beginnt der finnische Grenzschutz damit, einen Zaun zu bauen.
In Imatra beginnt der finnische Grenzschutz damit, einen Zaun zu bauen.Alessandro Rampazzo/AFP

Finnischen Angaben zufolge hat Russland die angekündigte Truppenverlegung an die Grenze zu Finnland noch nicht umgesetzt. Russland habe bereits im Dezember letzten Jahres als Reaktion auf eine Nato-Erweiterung die Schaffung neuer Einheiten im Nordwesten Russlands angekündigt, erklärte die finnische Außenministerin am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. „Diese Bemühungen scheinen nicht sehr schnell voranzukommen“, betonte sie und fügte mit Blick auf den Krieg in der Ukraine hinzu: „Russische Ressourcen scheinen im Moment an anderer Stelle gebunden zu sein“.

Finnland und Russland teilen sich eine 1340 Kilometer lange Grenze. Finnland hatte im vergangenen Jahr angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine – gemeinsam mit Schweden – seine jahrzehntelange Neutralität aufgegeben und einen Beitritt zur Nato beantragt. Im April wurde das nordische Land in das Bündnis aufgenommen.

Russland bezeichnete den Schritt als „Angriff auf unsere Sicherheit“ und kündigte „taktische und strategische Gegenmaßnahmen“ an. Finnland errichtet derzeit auf einem 200 Kilometer langen Abschnitt der finnisch-russischen Grenze einen Zaun, der 2026 fertig sein soll.