Teilmobilisierung

Russland: So viele Jahre Haft drohen bei Kampfverweigerung

Der Krieg in der Ukraine erreicht eine neue Eskalationsstufe. 300.000 russische Reservisten sollen kämpfen. Bei einer Weigerung drohen empfindliche Haftstrafen.

Ein Militärlastwagen mit dem Buchstaben „Z“, der zum Symbol des russischen Militärs geworden ist
Ein Militärlastwagen mit dem Buchstaben „Z“, der zum Symbol des russischen Militärs geworden istAP

Nach dem Befehl zur Teilmobilisierung müssen Russen im wehrpflichtigen Alter künftig mit bis zu zehn Jahren Haft rechnen, wenn sie die Teilnahme an Kampfhandlungen verweigern. Eine entsprechende Gesetzesänderung verabschiedete am Mittwoch der Föderationsrat in Moskau, wie Staatsagenturen meldeten. Am Vortag hatte bereits die erste Kammer des Parlaments, die Duma, im Eilverfahren der Novelle zugestimmt. Nun muss sie noch von Präsident Wladimir Putin unterschrieben werden.

Die Änderungen des Strafrechts sehen vor, dass Befehlsverweigerung künftig ebenfalls mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet werden kann. Zudem wurden die Haftstrafen für das freiwillige Eintreten in Kriegsgefangenschaft und für Plünderungen erhöht.

300.000 Reservisten werden mobilisiert

Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin vor dem Hintergrund des sich hinziehenden Angriffskriegs gegen die Ukraine die Teilmobilmachung in Russland ausgerufen. 300.000 Reservisten sollen nun in die russische Armee eingezogen werden. Die Verantwortung für die Organisation der Einberufung liegt bei den regionalen Gouverneuren und den einzelnen Kreiswehrersatzämtern vor Ort.