Rettungseinsatz

Russland: Über 50 Verletzte nach heftiger Explosion nahe Moskau

Auf einem Fabrikgelände in der russischen Stadt Sergijew Possad kam es zu einer schweren Explosion. Dabei wurden mindestens 50 Menschen verletzt.

Nach einer schweren Explosion in der russischen Stadt Sergijew Possad steigt Rauch auf.
Nach einer schweren Explosion in der russischen Stadt Sergijew Possad steigt Rauch auf.Mikhail Nikitin/imago

In der Stadt Sergijew Possad, rund 60 Kilometer nordöstlich von Moskau, wurden bei einer heftigen Explosion offiziellen Angaben zufolge über 50 Menschen verletzt. „52 Menschen haben medizinische Hilfe gesucht“, sagte der Gouverneur der Hauptstadtregion, Andrej Worobjow, am Mittwoch im staatlichen Fernsehen.

Nach seinen Angaben ereignete sich die Explosion in einem Lager für Pyrotechnik in der Stadt Sergijew Possad. Das Lager sei von einer privaten Firma auf dem Gelände einer Fabrik angemietet worden, die optische Geräte herstelle, sagte er dem Sender Rossija 24 nach einem Besuch vor Ort.

Nach Angaben von Gouverneur Worobjow liegen sechs der Verletzten mit schweren Verbrennungen und Schädeltrauma auf der Intensivstation. Andere hätten leichtere Verbrennungen und Prellungen erlitten. Das zuständige Ermittlungskomitee teilte mit, die genaue Zahl der Verletzten und die Brandursache würden derzeit überprüft. Es seien Ermittlungen wegen „Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften“ eingeleitet worden. Derzeit sei die Feuerwehr dabei, den Brand zu löschen.

Russisches Fernsehen zeigt Aufnahmen von großer Rauchsäule

Laut der Stadtverwaltung wurden mindestens 20 Wohngebäude und zwei Schulen von der Wucht der Explosion erschüttert. Videoaufnahmen in den Online-Netzwerken zeigen einen Flammenball am Horizont, gefolgt von einer Druckwelle, welche die Fenster mehrerer Gebäude bersten lassen.

Auf vom Fernsehen veröffentlichte Aufnahmen war eine große Rauchsäule zu sehen, die hinter einer Reihe mehrstöckiger Gebäude in den Himmel steigt. Beobachter in sozialen Netzwerken hatten zuvor vermutet, dass die Fabrik, die optische Geräte unter anderem für den militärischen Gebrauch herstellt, Ziel einer Drohnenattacke geworden sein könnte.

Russland, das seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine führt, ist in den vergangenen Wochen selbst verstärkt zum Ziel feindlicher Drohnenattacken geworden. Insbesondere die Hauptstadt Moskau war betroffen. Schäden und Opferzahlen stehen dabei allerdings in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der angegriffenen Ukraine.