Beim zweitägigen Treffen der Außenminister der Brics-Staaten in Rio de Janeiro hat der russische Außenminister Sergej Lawrow mit einem auffälligen Detail für Aufsehen gesorgt: Auf dem Auto, das ihn zum Veranstaltungsort brachte, prangte anstelle eines Nummernschilds der Slogan „Russland rockt“, direkt unter dem offiziellen Logo des Treffens.
Dies sei keine geplante PR-Aktion gewesen, sondern eine spontane Idee der Fahrer, erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in einem Radio-Interview. „Das war kein durchdachter PR-Schachzug oder der Versuch, sich hervorzuheben“, so Sacharowa. „Es war die Kreativität unserer Kollegen am Steuer - ein Hinweis darauf, dass buchstäblich unsere Leute am Steuer sitzen. Und ich finde, es ist gut gelungen.“
Das Ministertreffen fand am 28. und 29. April in Vorbereitung auf den 17. Brics-Gipfel statt, der im Juli in Brasilien abgehalten wird. Lawrow traf mit seinem brasilianischen Amtskollegen Mauro Vieira, Chinas Außenminister Wang Yi sowie dem thailändischen Außenminister Maris Sangiampongsa zusammen.
Kreml lehnt Kiews Vorschlag zu 30-tägiger Waffenruhe ab
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Montag überraschend eine Waffenruhe vom 8. bis 10. Mai in der Ukraine verkündet. Zuletzt hatte Putin eine 30-stündige „Oster-Waffenruhe“ ausgerufen. Wie Lawrow bei dem Brics-Treffen sagte, wolle Russland die Waffenruhe über die Kriegsgedenktage als „Beginn direkter Verhandlungen ohne Vorbedingungen“ verstanden wissen. Eine von Kiew vorgeschlagene Verlängerung der Waffenruhe auf 30 Tage hatte der Kreml abgelehnt.
Russland habe die Offerte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesehen, doch dafür müssten noch einige Fragen geklärt werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. „Ohne Antworten auf diese Fragen ist es schwer, auf eine langfristige Waffenruhe einzugehen.“ Das sei auch die Position Putins.

