Ukrainekrieg

Russland bestätigt: Nordkoreaner nahmen an Kursk-Kämpfen gegen Ukraine teil

Russlands Armee hat Kursk nach eigenen Angaben vollständig von den ukrainischen Streitkräften zurückerobert. Nordkoreanische Soldaten haben ihr dabei geholfen.

Ein russischer Kriegsreporter hat dieses Bild geteilt: Es soll ihn neben Soldaten aus Nordkorea in der Grenzregion Kursk zeigen.
Ein russischer Kriegsreporter hat dieses Bild geteilt: Es soll ihn neben Soldaten aus Nordkorea in der Grenzregion Kursk zeigen.Alexander Garmaew/Telegram

Die russische Armee hat die Grenzregion Kursk nach eigenen Angaben vollständig von den ukrainischen Streitkräften zurückerobert – was umgehend von Kiew bestritten wurde. Der russische Generalstabschef hob den „Mut“ und das „Heldentum“ der nordkoreanischen Kämpfer bei der Rückeroberung von Kursk hervor und bestätigte damit erstmals Vorwürfe der Ukraine und ihrer Verbündeten.

„Besonders hervorheben möchte ich die Beteiligung von Soldaten der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) an der Befreiung der Grenzgebiete der Region Kursk“, sagte Waleri Gerassimow am Samstag. „Gemäß dem Vertrag über umfassende strategische Partnerschaft zwischen unseren Ländern“ hätten sie „maßgeblich zur Zerschlagung der eingedrungenen Gruppe der ukrainischen Streitkräfte beigetragen.“

Alexander Garmaew, ein russischer Kriegskorrespondent, der über die Kämpfe gegen die ukrainischen Streitkräfte im russischen Grenzgebiet berichtete, veröffentlichte ein Bild von sich, auf dem er mit verdecktem Gesicht von sechs nordkoreanischen Soldaten umgeben ist. Auf ihren Helmen sind St.-Georgs-Bänder zu sehen. „Nordkoreanische Soldaten, die an der Befreiung der Region Kursk teilgenommen haben“, lautet die Bildunterschrift.

Die ukrainische Armee hatte im Sommer 2024 eine Offensive in der russischen Grenzregion begonnen und dort zunächst mehr als tausend Quadratkilometer Territorium unter ihre Kontrolle gebracht. Die Ukraine hatte gehofft, das Gebiet in Kursk als Verhandlungsmasse bei künftigen Friedensgesprächen mit Russland nutzen zu können, da Russland seit seinem Einmarsch im Jahr 2022 Teile der Süd- und Ostukraine besetzt hält.

Nach Angaben des Westens und Südkoreas schickte Nordkorea im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Soldaten nach Russland, um das Land im Kampf gegen die ukrainische Offensive in Kursk zu unterstützen.

Ukraine bestreitet, dass Russland die Kontrolle über Kursk wiedererlangt hat

Die letzte Siedlung in Kursk, der Ort Gornal, sei „befreit“ worden, sagte Gerassimow am Samstag bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen per Videokonferenz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der ukrainische Generalstab bezeichnete die russischen Äußerungen daraufhin als „Propagandatrick“, tatsächlich dauerten die Kämpfe in der Grenzregion weiterhin an.

Putin erklärte in dem Gespräch das „Abenteuer“ der Ukraine in Kursk für komplett gescheitert. In der Vergangenheit hatte der Kremlchef betont, dass er erst dann zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit sei, wenn die ukrainischen Streitkräfte vollständig aus der Grenzregion „vertrieben“ worden seien. Seit mehreren Wochen meldete Russland wiederholt, Gebiete in Kursk zurückerobert zu haben. (mit AFP)