Plötzliches Schwindelgefühl, Benommenheit und Erinnerungslücken: Mehrere Frauen haben nach einem Cottbusser Konzert von Schlagersänger Roland Kaiser von Symptomen berichtet, die typischerweise nach der Einnahme von K.o.-Tropfen auftreten. Mittlerweile seien sechs entsprechende Anzeigen über die Internetwache eingegangen, die erste eine Woche nach dem Konzert, sagte Polizeisprecherin Ines Filohn am Donnerstag auf Anfrage. Das Konzert im Cottbusser Spreeauenpark fand am 23. Juni statt. Unmittelbar nach dem Musikevent habe eine Frau Anzeige erstattet, da sie vermutete, etwas zu sich genommen zu haben, das sie „willenlos“ gemacht habe, berichtete der RBB.
Auf Facebook schrieb am Dienstag eine Nutzerin über ihre Erfahrungen bei dem Konzert und startete gleichzeitig einen Aufruf, um Frauen zu finden, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Die Frau aus Cottbus berichtete, dass sie mit vier weiteren Personen zum Konzert ging und dort Wein trank. „Schlagartig ging es uns schlecht, deswegen verließen wir das Konzert vor Ende“, schreibt die Frau auf Facebook. „Das Körpergefühl ließ einfach nach. Ich brauchte Hilfe beim Laufen. Ab da hatte ich einen Filmriss bis zum nächsten Morgen.“
In den Kommentaren berichten zahlreiche Frauen von ähnlichen Symptomen. „Uns ging es auch so nachdem wir zwei Prosecco getrunken hatten“, kommentierte eine Frau. „Meine Schwester musste bei den Johannitern behandelt werden. Bericht liegt vor und wir haben Anzeige erstattet bei der Polizei.“
Veranstalter des Roland-Kaiser-Konzerts meldet sich zu Vorwürfen
Eine andere Facebook-Nutzerin erzählte von einer Patientin, die auf dem Konzert zusammengebrochen sei und im Krankenhaus landete. Betrunken sei sie nicht gewesen. Weitere Frauen berichteten von ähnlichen Symptomen. Einige mussten nach eigenen Angaben von Sanitätern vor Ort versorgt werden, andere bekamen das Ende des Konzerts nicht mit. Die Polizei überprüft nun die Vorfälle.
„Die Ermittlungen sind für uns so schwierig, wenn sich Betroffene erst eine oder zwei Wochen nach dem Ereignis bei uns melden“, erklärte Polizeisprecherin Filohn. So sei es nicht mehr möglich, etwa über Blutproben möglicherweise verabreichte Substanzen zu ermitteln.



