Gesundheit

Einnahme von Paracetamol: Neue Studie warnt vor diesen Risiken

Besonders Schwangere sollten darauf achten, ob sie Paracetamol nehmen sollten. Eine neue Studie entdeckt einige Zusammenhänge zwischen der Einnahme und Entwicklungsstörungen.

Paracetamol ist das beliebteste Schmerzmittel bei Schwangeren.
Paracetamol ist das beliebteste Schmerzmittel bei Schwangeren.Pond5/imago

Einer neuen Untersuchung zufolge könnte die Einnahme des Schmerzmittels Paracetamol während der Schwangerschaft Folgen haben. In einer Studie, die im Fachmagazin „Environmental Health“ erschien, ist Paracetamol das am häufigsten verwendete rezeptfreie Schmerz- und Fiebermittel während der Schwangerschaft.

Die Wissenschaftler analysierten insgesamt 46 Studien zur Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft und dessen Auswirkungen. Dabei kam heraus: Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft Paracetamol eingenommen haben, haben häufiger neurologische Entwicklunggstörungen.

Einnahme von Paracetamol: ADHS oder Autismus als Folge

Insgesamt berichten 27 von 46 Studien über „Zusammenhänge“, also „signifikante Verbindungen“ zu sogenannten NDDs (englisch: neurodevelopmental disorder), gemeint sind psychomorotische Entwicklungsstörungen. Der Begriff bezeichnet eine Gruppe von Erkrankungen, die auf Störungen des sich entwickelnden Gehirns und/oder des Zentralnervensystems pränatal bzw. in den ersten Lebensjahren zurückzuführen ist. Zu den NDDs gehören beispielsweise Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS).

Neun Studien zeigten keine Zusammenhänge mit der Einnahme von Paracetamol, so die Analyse. Vier hätten Hinweise auf „negative Zusammenhänge hin (schützende Wirkungen)“ gegeben. Studien von höherer Qualität hätten eher Zusammenhänge zwischen der Einnahme von Paracetamol und den Entwicklungssörungen gezeigt.

„Frühzeitige Exposition gegenüber Chemikalien, Giftstoffen, pharmakologischen Wirkstoffen und anderen exogenen Substanzen kann die normale neurologische Entwicklung beeinträchtigen und langfristige Auswirkungen haben, darunter neurologische Entwicklungsstörungen“, so die Autoren der Studie. Eine Reihe von pränatalen und frühkindlichen Umweltfaktoren – darunter unter anderem die Einnahme von Medikamenten – würden weiterhin als mögliche Einflussfaktoren untersucht.

Die Autoren geben auch zu, dass sich die steigende Anzahl von Autismus oder ADHS-Diagnosen auf „verbesserte Diagnosemethoden und ein gesteigertes Bewusstsein“ zurückführen lassen. Daher könnten sie„ keine Kausalzusammenhänge für einzelne Expositionen wie beispielsweise Paracetamol herstellen, was das Risiko eines ökologischen Fehlschlusses erhöhen kann“. Die Analyse der Studien konzentriere sich daher auf individuelle Belege, die den pränatalen Paracetamolkonsum mit neurologischen Entwicklungsergebnissen in Verbindung bringen.