Ex-Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang hat ihren früheren Parteivorsitzenden Robert Habeck in die Kritik genommen. Insbesondere die Art seines Abschieds beanstandete sie gegenüber dem Handelsblatt. Habeck hatte damals in einem Interview seinen Abzug mit harten Worten für seine politischen Kontrahenten verbunden. Dabei warf er etwa CSU-Chef Markus Söder „fetischhaftes Wurstgefresse“ vor.
Dazu sagte Lang: „Markus Söder inszeniert sein, um Robert Habeck zu zitieren, ‚fetischhaftes Wurstgefresse‘ ja nicht, weil er blöd ist. Er gibt damit Menschen bewusst das Gefühl, einer von ihnen zu sein.“ Hierbei stelle sich die Frage: „Ab wann erhebe ich mich über Menschen, die sich von Markus Söder legitimerweise angesprochen fühlen?“, sagte Lang.
Auch die von Habeck vertretene Strategie der Öffnung der Partei gegenüber möglichst vielen gesellschaftlichen Gruppen und Parteien erklärte Lang rückblickend für falsch: „Es gibt gesellschaftliche Konflikte, die kann ich nicht wegerläutern, die muss ich austragen“, sagte die Bundestagsabgeordnete. Ihre Partei forderte sie auf, bei großen Fragen wieder stärker Position zu beziehen. Aus Kulturkampfthemen wie dem Gendern sollten die Grünen sich aber heraushalten.


