Ampel-Aufarbeitung

Robert Habeck im Berliner Ensemble: Er ist in der Realität immer noch nicht angekommen

Robert Habeck ist zurück, auf einer Bühne in Berlin. Zum Auftakt einer neuen Reihe sprach er mit Volker Wissing und Anne Will. Wir waren dabei.

Robert Habeck im Berliner Ensemble, mit seinen Gästen Anne Will und Volker Wissing
Robert Habeck im Berliner Ensemble, mit seinen Gästen Anne Will und Volker WissingJulia Steinigeweg

Für Robert Habeck hat sich der Nachmittag schon gelohnt, bevor er begonnen hat. Sagt Robert Habeck. Er steht auf der Bühne des Berliner Ensembles, vor einem Holztisch mit drei Stühlen und einem riesigen Metallgerüst. Er wollte schon immer mal vor der Kulisse der „Dreigroschenoper“ stehen, die nachher hier gespielt werden wird, sagt er. Die Leute im Saal lachen. Ihr Lachen klingt warm und weich, vielleicht auch erleichtert: Er ist wieder da. Robert Habeck hat sich zwar aus der deutschen Politik zurückgezogen, Jobs an Unis in Dänemark und den USA angenommen, aber er lässt seine Anhänger in Deutschland nicht allein. Die Veranstaltung, die erste aus der Reihe „Habeck live“ im Theater am Schiffbauerdamm, war schon lange ausverkauft.

Habeck macht noch einen kleinen Witz, indem er das Wort „Küchentisch“ in den Saal fallen lässt. Im Bundestagswahlkampf hatte er sich in deutsche Küchen einladen lassen. Er ist trotzdem nicht Kanzler geworden, seine Grünen bekamen bei der Wahl nur 11,6 Prozent. Habeck hat dann einige Monate abgewartet und im August verkündet, dass er sein Bundestagsmandat nicht antreten will. In der Sendung von Markus Lanz erklärte er zur Begründung: „Ich hab’ ja nicht auf meine Plakate geschrieben, ich möchte im außenpolitischen Ausschuss sein.“ Nein, also bitte. Er habe die politische Kultur in Deutschland formen wollen. Der ganze Satz war länger und verschachtelter, ein echter Habeck-Satz.

Berliner Zeitung

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