Rüstung

Rheinmetall beginnt mit Bau von Fabrik für F-35-Kampfjet-Teile

Die F-35 gilt als eines der modernsten Kampfflugzeuge der Welt. Mit ihnen können Atombomben transportiert werden. In Deutschland entsteht eine neue Fabrik.

Ein Kampfflugzeug vom Typ F-35
Ein Kampfflugzeug vom Typ F-35Boris Rössler/dpa

Der Rüstungskonzern Rheinmetall beginnt am Dienstag in Nordrhein-Westfalen mit dem Bau einer Fabrik für Bauteile des Kampfflugzeugs F-35. Zum Spatenstich in Weeze (9 Uhr) wird auch Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erwartet. Nach Unternehmensangaben sollen in Zusammenarbeit mit den US-Firmen Northrop Grumman und Lockheed Martin in dem neuen Werk mindestens 400 F-35-Rumpfmittelteile hergestellt werden.

Die Produktion der neuen Fabrik mit rund 400 Beschäftigten soll auf fast 60.000 Quadratmeter ablaufen. Dort entsteht eine Montagelinie, mit der Rheinmetall ab 2025 sogenannte Rumpfmittelteile für mindestens 400 Tarnkappenbomber fertigen will, 35 davon für Deutschland. Produktionsbeginn ist für 2025 geplant, die Auslieferung soll 2026 beginnen.

F-35: Nukleares Abschreckungskonzept der Nato

Deutschland zahlt 8,3 Milliarden Euro für 35 dieser Tarnkappenbomber, die zum Transport von Atombomben zertifiziert und somit Teil der sogenannten nuklearen Teilhabe sind. Wie viel Rheinmetall bekommt, ist nicht bekannt – es dürfte nur ein eher kleiner Teil sein. „Es wäre wünschenswert gewesen, wenn mehr deutsche Firmen bei dem Auftrag zum Zuge kommen würden und zum Beispiel bei der Wartung und anderen Dienstleistungen hinzugezogen werden.“

Der Flugzeugbauer Airbus hatte ebenfalls mit dem Auftrag für die Rumpfmittelteile geliebäugelt, dann aber Abstand davon genommen. „Die Entscheidung gegen die Kooperation mit den Amerikanern für den Bau von F-35-Rumpfmittelteilen hat Airbus aus wirtschaftlichen Gründen getroffen“, sagte ein Airbus-Sprecher. „Für uns hat sich daraus nach Prüfung der Fakten und Zahlen kein „Business Case“ ergeben.“

Die F-35 gilt als modernstes Kampfflugzeug der Welt und wird auch für das nukleare Abschreckungskonzept der Nato gekauft, bei dem Verbündete Zugriff auf US-Atombomben haben. Der in die Jahre gekommene Tornado wird abgelöst. Wegen seiner Form und Außenbeschichtung ist die Maschine für gegnerisches Radar nur schwer zu entdecken. 2026 soll Deutschland die ersten F-35 bekommen, mit ihnen werden deutsche Piloten zunächst in den USA trainieren. Ab 2027 sollen die Maschinen dann am Fliegerhorst Büchel in der Eifel stationiert werden.