Um die Überlastung des Rettungsdienstes bei der Berliner Feuerwehr in den Griff zu bekommen, sollen zu leichteren Fällen keine Rettungswagen mehr geschickt werden. Nach Angaben der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) wurde am Montag eine Reihe von Codes bei der Notrufannahme angepasst, sodass mehr Einsätze an die Kassenärztliche Vereinigung abgegeben werden können.
Diese Form der Entlastung wurde seit Langem von Beschäftigten, Personalrat und Gewerkschaften gefordert. Zuletzt hatte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) den Druck auf die Feuerwehrleitung erhöht und eine Steuerungsgruppe eingesetzt, die zügig Verbesserungsvorschläge erarbeiten soll.
Nach einem Bericht der B. Z. sind die Mitarbeiter der Leitstelle in einer internen Mitteilung über sogenannte Code-Anpassungen informiert worden. Die Codes sind Bestandteil eines Computersystems, das bei 112-Notrufen eingesetzt wird. Es stellt den Mitarbeitern standardisierte Schlüsselfragen, auf deren Basis dann Einsatzkräfte losgeschickt werden. Dadurch kam es aber auch zu vielen Einsätzen bei Bagatellfällen. Dies sorgte für Kritik, weil sich der Rettungsdienst so quasi ständig im Ausnahmezustand befindet – und es teils keinen freien Rettungswagen (RTW) mehr gab.
Zu diesen Notfällen rückt die Berliner Feuerwehr nicht mehr aus
Ab sofort sollen nun Fälle wie eine allergische Reaktion ohne Atembeschwerden, geringfügige Verbrennungen oder Augenverletzungen, ungefährliche Blutungen nach Trauma oder Verdacht auf Meningitis von der Kassenärztlichen Vereinigung übernommen werden, schreibt die B. Z. Von der Feuerwehr gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.
Nach Recherche von @Reporter_Flash wurden bei der @Berliner_Fw einige Codes im SNAP angepasst - Richtig so! Statement von @Djeron7👇 https://t.co/pMyBuzUpbc pic.twitter.com/YsKMKayIB7
— GdP Berlin (@GdPHauptstadt) July 25, 2022


